Dem Sorbischen die Zukunft sichern / Serbšćinje pśichod zawěsćiś

Interview mit Dr. Hauke Bartels über die Arbeit des Sorbischen Instituts e. V.

„Quark“ und „Gurke“ gelten als Wörter, die aus dem Sorbischen stammen. Aber wer sind die Sorben? Sorben werden Angehörige eines slawischen Volkes genannt, das etwa seit dem 8. Jahrhundert in einer Region ganz im Osten Deutschlands, in der Lausitz lebt. Daher sind die Sorben als autochthone nationale Minderheit in Deutschland anerkannt. Im brandenburgischen Teil leben die Niedersorben, im sächsischen die Obersorben – jeweils mit einer eigenen Sprache. Dem Trend, einem anhaltenden Rückgang des aktiven Sprachgebrauchs, wird versucht auf verschiedenen Ebenen zu begegnen. Im Gespräch mit Georg-D. Schaaf, VFLL-Vorstandsmitglied, gibt Dr. Hauke Bartels, Direktor des Sorbischen Instituts, Auskunft über die sprachwissenschaftlichen Aspekte dieser Versuche, die beiden Sprachen zukunftsfest zu machen.

Interview z dr. Hauke Bartelsom wó źěłabnosći Serbskego instituta z.t.

Nimskej słowje „Quark“ a „Gurke“ drje póchadatej ze serbšćiny. Ale chto su Serby? Tak pomjeniju se pśisłušniki słowjańskego ludu, kenž jo něźi wót 8. stolěśa žywy w regionje ceło na pódzajtšu Nimskeje, we Łužycy. Toś su Serby ako awtochtona mjeńšyna w Nimskej pśipóznate. W bramborskem źěłu bydle Dolnoserby, w sakskem Górnoserby – stawnje ze swójeju wósebneju rěcu. Ze wšakimi srědnosćami kśě zastajaś pózgubowanje aktiwnego wužywanja rěcy. W rozgronje z Jurom-D. Schaafom, cłonkom pśedsedaŕstwa VFLL, pódawa dr. Hauke Bartels, direktor Serbskego instituta, informacije wó rěcywědnych aspektach wopytow, tej rěcy wucyniś gótowej za pśichod.

Hinweis der Redaktion: Das Interview wurde mündlich geführt und später transkribiert.

von Georg-D. Schaaf

Was macht das Sorbische Institut?

Das Sorbische Institut gibt es unter diesem Namen seit 1992. Es ist eine länderübergreifende außeruniversitäre Forschungseinrichtung, getragen vom Bund und den Ländern Sachsen und Brandenburg über die Stiftung für das Sorbische Volk. Das Institut hat die Aufgabe, Sprache, Geschichte und Kultur der Sorben – oder, wie sie auch heißen, der Wenden – zu erforschen. Gleichzeitig gehören zum Sorbischen Institut die sogenannte Sorbische Zentralbibliothek und das Sorbische Kulturarchiv. Das sind Einrichtungen, die alles, was an sorabistisch relevanten Archivalien oder Schriftgut existiert, sammeln und der Forschung zur Verfügung stellen. Diese beiden haben damit gleichzeitig auch die Aufgabe eines Nationalarchivs bzw. einer Nationalbibliothek, wenn man so will.

Das Institut ist aber nicht erst 1992 entstanden, sondern hervorgegangen aus einer älteren Einrichtung, die es schon seit 1951 gab, dem Institut für Sorbische Volksforschung, das damals in der DDR gegründet worden ist, dann auch der Akademie der Wissenschaften zugeordnet war seit 1952, und die im Prinzip die gleichen Aufgaben hatte wie wir heute.

Zur Wendezeit gab es dann eine Evaluation aller gesellschaftswissenschaftlichen Institute der DDR-Akademie durch den Wissenschaftsrat; während die meisten aufgeteilt oder abgewickelt wurden, konnte das Sorbische Institut bestehen bleiben, und zwar in der Rechtsform eines Vereins. Kurz nach der Gründung wurde es dann der Stiftung für das sorbische Volk zugeordnet. Diese Stiftung finanziert auf Grundlage eines Staatsvertrags und von jeweils für mehrere Jahre geschlossenen Finanzierungsabkommen alle sorbischen Einrichtungen. Dabei ist der Finanzschlüssel so, dass zur Hälfte der Bund die Kosten trägt; die andere Hälfte teilen sich Sachsen und Brandenburg zu jeweils zwei Dritteln und einem Drittel. Das hängt damit zusammen, dass in Brandenburg etwas weniger Sorben leben als in Sachsen.

Wie kam es zum staatlichen Interesse für den Erhalt der sorbischen Sprache? Eigentlich sind es ja zwei Sprachen. Jahrhundertelang kümmerte man sich doch bestenfalls gar nicht darum oder setzte eher auf forcierte Assimilierung. Wann fing das Interesse an diesem Thema überhaupt an? Gab es das schon vor der DDR?

Früher waren es im Grunde einzelne Herrscher oder einflussreiche Privatpersonen, die das Sorbische aus welchen Gründen auch immer, gefördert haben, die es zum Beispiel ermöglicht haben, dass Druckschriften entstanden, oder die das Sorbische, wie im Pietismus, bei den Herrnhutern zum Beispiel, in die religiöse Bildung einbezogen haben.

Aber es ist richtig, was Sie sagen, dass generell bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Politik den Sorben und dem Sorbischen gegenüber entweder von Gleichgültigkeit gekennzeichnet war, was dann noch der relativ beste Zustand war, weil man sie sozusagen gewähren ließ, oder eben durch Diskriminierung, also regelrechte Sprachverbote und so weiter; die hat es leider immer wieder gegeben, zuletzt in der Zeit des Nationalsozialismus.

Und die Politik, die die DDR dann betrieben hat seit Anfang der 1950er-Jahre, die sorbische Kultur und Sprache zu fördern, so unter anderem durch den Aufbau eines Bildungswesens, das war schon eine neue Qualität. Aus heutiger Sicht war das sehr wichtig, weil dadurch das Institutionengefüge, das auch heute noch existiert, mit Theater und Verlag und so weiter, entstehen und sich stabilisieren konnte; auf der anderen Seite aber natürlich auch etwas zwiespältig, weil in den späteren Phasen dann eben das geschah, was generell die Kulturpolitik der DDR prägte, dass man nämlich einen Preis zahlen musste für diese Förderung, indem man sich ideologisch anpassen musste.

Wo spricht man Niedersorbisch, wo Obersorbisch?

Deutsch-Wendisches Straßenschild in Cottbus (Foto: privat)

Generell kann man heutzutage sagen: in Ober- und Niederlausitz, und dort auch nur noch in bestimmten Regionen. Früher war das sorbische Sprachgebiet ja weit größer. Heute lassen sich dort mit Blick auf die Sprachsituation vier Regionen unterscheiden: einerseits in der Niederlausitz um Cottbus herum, heute nur noch nördlich von Cottbus, dann im äußersten Nordosten der Oberlausitz an der Grenze zur Niederlausitz die Region um Schleife, schließlich weiter südlich die katholische Region im Dreieck Hoyerswerda, Kamenz, Bautzen, und die Region der evangelischen Sorben um Bautzen.

Deutsch-Sorbisches Straßenschild in Bad Muskau (Foto: privat)

In den evangelischen Gemeinden der Oberlausitz ist die aktive Verwendung des Obersorbischen nur noch sehr schwach ausgeprägt; in der Schleifer Region ebenfalls, dort sind es im Wesentlichen nur sehr alte Menschen, die im Alltag Sorbisch sprechen. In der Niederlausitz ist die Lage so, dass auf den Dörfern durch die ältere Generation Sorbisch gesprochen wird und teilweise – darauf kommen wir sicherlich noch zu sprechen – durch die mittlere und jüngere Generation, meist als Ergebnis von Zweitspracherwerb. Am stärksten oder stabilsten ist das Sorbische heute in den katholischen Dörfern der Oberlausitz, weil da tatsächlich in vielen Familien auch die Kinder mit der Erstsprache Sorbisch aufwachsen – Obersorbisch in dem Fall –, und weil die Sprache dort in den Dörfern relativ stark im Alltagsleben verankert ist, vor allem auch im religiösen Alltagsleben.

Wie gehen Sie damit um, dass in manchen Orten nur noch wenige alte Menschen ihre sorbische Muttersprache sprechen? Ist die Dokumentation dieser Sprachpraxis Teil der Arbeit des Sorbischen Instituts?

Wir als Institut betreiben vor allem Sprachdokumentation auf der einen Seite und Sprachförderung auf der anderen. Sprachdokumentation zum Beispiel, indem wir Sprachaufnahmen machen mit den älteren Niedersorbisch-Sprechern – ein Projekt, das wir vor einigen Jahren abgeschlossen haben und das von der VolkswagenStiftung gefördert wurde –, oder dass wir Wörterbücher schreiben, in denen die historisch dokumentierte oder heute noch gebräuchliche Lexik verzeichnet und beschrieben wird, auch indem wir zum Beispiel die Aussprache, die Phonetik des Sorbischen beschreiben. Solche dokumentierenden oder beschreibenden Maßnahmen betreiben wir möglichst auf eine Weise, dass die bereitgestellten Informationen zugleich der Sprachförderung dienen.

So haben wir für das Niedersorbische eine bekannte Internetseite aufgebaut, die heißt auf Deutsch www.niedersorbisch.de. Auf ihr werden Wörterbücher, Ausspracherichtlinien, Regeln zur Rechtschreibung und auch dokumentarische Projekte veröffentlicht. Die Wörterbücher sind teilweise konzipiert als sogenannte aktive Wörterbücher, sodass sie auch sehr gut geeignet sind für Leute, die das Sorbische, in diesem Fall das Niedersorbische, lernen. Viele dieser Materialien können autodidaktisch oder auch im Unterricht verwendet werden. Das ist eigentlich im Bereich der Sprachwissenschaft seit mehr als zehn Jahren unserer Haupttätigkeit, diese Kombination von Sprachdokumentation und Sprachförderung.

Aber das Institut ist ja auch Teil eines Institutionengefüges: Das ist ein großer Vorteil der Sorben, dass sie nicht nur eine Institution haben, sondern verschiedene, die auch arbeitsteilig vorgehen – also wie gesagt: Theater, ein Verlag und so weiter, auch eine politische Vertretung. Darunter ist auch das sogenannte Witaj-Sprachzentrum. Dort betreiben bzw. unterstützen sie seit mehr als 20 Jahren ein Projekt, das zum Erhalt und möglichst zur Revitalisierung der Sprache beiträgt. Das große Ziel ist, eine komplette und gut funktionierende nur oder auch sorbischsprachige Bildungskette von den Kindergärten bis hin zu den Gymnasien zu unterhalten, die eine gewisse Anzahl von Absolventinnen und Absolventen dann auch befähigt, das Sorbische weiterzuverwenden und zum Beispiel Sorabistik zu studieren an der Universität.

In Leipzig ist das der Fall …

In Leipzig, wo unter anderem die Lehrerinnen und Lehrer ausgebildet werden, die dann wiederum in den Schulen eingesetzt werden.

Das Dokumentieren älteren Sprachgebrauchs ist das eine, aber wie sieht es mit dem Sprachwandel, der Erweiterung des Wortschatzes aus? Wie gehen Sie am Institut damit um?

Das machen wir auch; Korpusplanung sagt man fachlich dazu. Das heißt, wenn heute Gesetzestexte ins Sorbische übersetzt werden oder Wahlbekanntmachungen – das ist teilweise auch gesetzlich vorgeschrieben –, dann werden natürlich neue Wörter geschaffen. Das gleiche gilt zum Beispiel für den technischen Bereich. Das geschieht zum Teil am Institut, teilweise auch an anderen Einrichtungen. Und wir versuchen, das zumindest terminologisch zu koordinieren. Es gibt auch zwei Sprachkommissionen, für Nieder- und Obersorbisch, in denen bestimmte Regeln besprochen werden, das betrifft auch die Terminologieentwicklung. Und neue Wortbildungen usw. werden dann in die Wörterbücher aufgenommen, sodass sie der Allgemeinheit zur Verfügung stehen.

Im Deutschen sollte die Erweiterung des Wortschatzes dem allgemeinen Sprachgebrauch folgen. Ist das im Sorbischen ähnlich? Wie spiegelt sich das moderne Leben mit all den technischen und politischen Entwicklungen in der Alltagssprache wider?

Wir versuchen das so gut wie möglich, die Entwicklung nachzuvollziehen. Was den Wortschatz betrifft, ist es zum Beispiel so, dass ja jede Schriftstellerin oder jeder Journalist – es gibt ja auch sorbische Zeitungen und Zeitschriften – immer wieder gefordert ist, neue Wörter zu suchen, zu bilden. Und wir betreiben mittlerweile – so wir nennen das – ein Schrifttumsmonitoring. Wir haben eine Vereinbarung getroffen mit dem sorbischen Verlag, dem Domowina-Verlag, in dem die meisten Zeitungen, Zeitschriften und Bücher auf Nieder- und Obersorbisch erscheinen, damit wir regelmäßig das neue Schrifttum in digitaler Form bekommen.

Das bereiten wir dann auf, werten es aus und schauen, welche neuen Wörter vorkommen. „Neue Wörter“ kann heißen: Wörter, die eigentlich schon bekannt sind, die aber bisher in den Wörterbüchern noch nicht erfasst wurden. Diese werden dann nachträglich dort aufgenommen; und dann tatsächlich neue Wörter im Sinne von Neologismen, also für neue Erscheinungen im politischen, im wirtschaftlichen Bereich und so weiter. Das ist ja im Niedersorbischen, Obersorbischen genauso wie auch im Deutschen. Das sind dann teilweise Internationalismen, teilweise aber auch eigene Wortbildungen. Auf diese Weise können wir sehen, wie einzelne Autoren bestimmte lexikalische Herausforderungen angegangen sind, und können das dann in einem zweiten Schritt bewerten und versuchen, über die Wörterbücher eine gewisse Vereinheitlichung herzustellen. Das ist ein sehr wichtiges Projekt, das wir erst vor kurzem begonnen haben, was es für das Deutsche schon länger gibt. Dort macht es zum Beispiel das Institut für Deutsche Sprache in Mannheim. Wir waren dazu bisher nicht in der Lage, können das aber jetzt endlich umsetzen.

Und daneben versuchen wir auch, die technologischen Entwicklungen nachzuvollziehen, also zum Beispiel Programme zur automatischen Rechtschreibkontrolle zu entwickeln. Das klingt vielleicht banal, aber in den großen Sprachen ist es häufig so, dass diese Aufgaben gar nicht von öffentlichen Einrichtungen übernommen werden, sondern durch kommerzielle Anbieter – durch Microsoft etwa oder andere große Firmen wie Google –, die Sprachressourcen in ihrem Interesse entwickeln und diese dann auch bereitstellen. Im sorbischen Bereich ist es leider so, dass wir das fast immer selber machen müssen, noch dazu mit sehr begrenzten Ressourcen. Deshalb versuchen wir auch, nach Möglichkeit arbeitsteilig vorzugehen, etwa perspektivisch im Bereich maschineller Übersetzung oder, wie gesagt, bei der Rechtschreibkontrolle oder mit Blick auf Sprachgenerierung oder -analyse. Am Institut entwickeln wir zum Beispiel gerade eine Vorlesefunktion für Ober- und Niedersorbisch, damit wir den Vorschriften für Inklusion genügen können, nach denen man Personen, die nicht gut oder gar nicht sehen bzw. lesen können, ermöglichen sollte, dass sie sich Texte vorlesen lassen können. Da kann man im Deutschen, im Englischen und in anderen großen Sprachen auf kommerzielle Produkte zurückgreifen, während bei uns aufgrund der relativ geringen Sprecherzahlen die Firmen das nicht übernehmen – und wir müssen das dann mühsam selber entwickeln.

Ich habe das in den letzten Wochen auf Facebook beobachtet, wo ich Seiten der Domowina folge. Will ich mir obersorbische oder niedersorbische Texte automatisch übersetzen lassen, entstehen unleserliche Texte, weil das Programm meint, aus dem Polnischen oder Tschechischen übersetzen zu müssen.

Das ist genau das Problem. Und da besteht natürlich eine gewisse Gefahr. Wir haben ja jetzt die Umstellung hinter uns, dass man kaum noch Briefe per Hand schreibt, sondern E-Mails oder man chattet usw.; jedenfalls hat sich das Sprachverhalten deutlich verändert. Das alles kann man mittlerweile auch auf Sorbisch machen. Das war am Anfang schwierig, da hatte man die Schriftzeichen nicht, da konnte man die Sonderzeichen nicht darstellen, auch nicht auf dem Handy.

Mittlerweile ist das alles durch Aktivitäten des Instituts und anderer Einrichtungen oder auch engagierter Einzelpersonen weitgehend gewährleistet. Das war durchaus mühsam, und manche Programme oder Institutionen haben damit immer noch Schwierigkeiten – dann entstehen zum Beispiel Straßenschilder oder sogar Druckwerke, in denen sorbische Buchstaben nicht richtig dargestellt sind.

Jetzt ist die nächste Herausforderung das, was wir vom „Internet der Dinge“ kennen, von Alexa, Siri und so weiter. Wir sehen eine Tendenz, dass nicht mehr schriftlich kommuniziert wird, sondern dass man mündlich elektronischen Geräten etwas mitteilt, was wiederum Handlungen auslöst. Das setzt natürlich voraus, dass diese Geräte auch sorbische Anweisungen verstehen. Wenn das nicht ermöglicht werden kann, bedeutet das, dass für die jüngere Generation eine zukünftig möglicherweise zentrale Sprachdomäne verloren geht. Und das wäre eine sehr gefährliche Entwicklung, weil ja die Anwendungsmöglichkeiten für Sorbisch ohnehin schon sehr eingeschränkt sind.

Deswegen versuchen wir da mitzuhalten, aber das ist schwierig, weil teilweise auch die entsprechende Grundlagenforschung fehlt. Sie können sich vorstellen, dass da enorm viel Wissen angehäuft und auch maschinenlesbar gemacht werden muss, etwa für automatische Sprachgenerierung und Sprachanalyse, einschließlich notwendiger Prozesse des Sprachverstehens und der Übersetzung. Für große Sprachen passiert hier viel im privatwirtschaftlichen Bereich. Wir müssen irgendwie sehen, dass wir das selber hinbekommen, sind damit aber eigentlich strukturell überfordert.

Bei diesem riesigen Aufgabenspektrum, das Sie beschrieben haben, könnte man meinen, Sie hätten einen riesigen Stab an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wie viele Leute arbeiten aktiv bzw. hauptberuflich bei Ihnen mit?

Also wir haben am Sorbischen Institut für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 18 Stellen. Das ist ganz ordentlich, gemessen an den Aufgaben aber sehr wenig. Man muss ja sehen: Das Institut für Deutsche Sprache ist erstens nicht nur größer, sondern auch nur eine von vielen Forschungseinrichtungen: Da haben wir die ganze Universitätslandschaft, die Akademien, und wir haben Fraunhofer und ähnliche Einrichtungen, die teilweise auch Linguistik in diesem Sinne betreiben.

Und im Institut ist die Linguistik nur ein Bereich, wir sind eine Einrichtung, die praktisch das gesamte Spektrum der sorbischen Geschichte und Kultur erforscht. Das sind Historikerinnen, Sozial-, Literaturwissenschaftler, Geografen oder Kulturwissenschaftlerinnen, je nachdem, wie Stellen gerade besetzt werden können. Für das Niedersorbische zum Beispiel haben wir im Stammpersonal zwei Personen, die Sprachwissenschaftler sind, davon bin ich einer – als Direktor allerdings habe ich nun kaum noch Zeit, linguistisch zu arbeiten, es geht eher um Konzeption und Koordination. Und im obersorbischen Bereich haben wir drei Stellen: Wie gesagt, gemessen an den Aufgaben ist das zu wenig, obwohl wir natürlich zunächst einmal froh sind, überhaupt in diesem Umfang handlungsfähig zu sein. Und daher versuchen wir, über Drittmittelprojekte zusätzliches Personal zu organisieren. Wir haben am Institut zurzeit relativ viele Drittmittel, in diesem Jahr erstmals über eine Million Euro. Und das, was ich erwähnte, diese Vorlesefunktion zum Beispiel oder die Rechtschreibprogramme, die werden sehr stark auch durch Drittmittelprojekte gefördert.

Ich möchte noch mal auf die Erweiterung des Wortschatzes zurückkommen. In der dokumentarischen Autobiografie des obersorbischen Autors Benedikt Dyrlich lese ich hin und wieder als Problem heraus, dass viele Germanismen ins Sorbische kommen. Das erinnert an die Diskussion um Anglizismen im Deutschen. Wie groß ist dieses Problem tatsächlich?

Also erst mal ist das aus meiner Sicht gar kein Problem, sondern eine normale Sache. Das haben wir auch im Deutschen. Sprachen entwickeln sich weiter. Wir hatten im Deutschen früher die Diskussion um französische Lehnwörter und dann später, nach dem Zweiten Weltkrieg, vor allem um Anglizismen. Die haben wir heute gelegentlich noch, was auch damit zusammenhängt, dass der ganze Bereich der Technologie und auch gesellschaftlicher Innovationen stark über das Englische vermittelt wird. Neuerungen kommen immer irgendwo her und mit ihnen kommen auch die Wörter.

Und das ist jetzt im Sorbischen noch stärker. Der Vorteil der beiden sorbischen Sprachen ist, dass sie in ihrer Struktur voll ausgebaute Grammatiken haben, das heißt, sie haben wie alle slawischen Sprachen ein voll ausgebautes und funktionsfähiges Wortbildungssystem: Man kann im Ober- und Niedersorbischen sehr gut Wörter neu bilden. Man muss sich dann immer überlegen, ob das auch sinnvoll ist, weil neue Wörter ja auch kommunikativ funktionieren müssen. Wenn zum Beispiel im ganzen deutschen Umfeld Internationalismen im Alltagsgebrauch gängig werden, wie zum Beispiel „Computer“, dann ist es nicht sehr sinnvoll, im Sorbischen eine Sonderlösung zu versuchen, auch wenn man jetzt ein Kunstwort bilden könnte, dass den Anglizismus in dem Fall ersetzt. Das machen wir nicht. Diese Diskussion um Sprachentwicklung und Purismus, das ist so eine Wellenbewegung – und wir sind im Niedersorbischen, würde ich sagen, nur moderat puristisch und versuchen dann eher, Fremdwörter, die sich etabliert haben, in das Lautsystem und in das Flektionssystem gut einzugliedern.

Es gab und gibt auch im Sorbischen puristische Wellen. Man hat zum Beispiel sehr lange – nach dem Zweiten Weltkrieg und besonders im Obersorbischen – versucht, Lehnwörter aus dem Deutschen zu ersetzen: Da gibt es ja zum Teil sehr alte Lehnwörter, so wie „lazowaś“ (lesen). Diese hat man dann versucht durch Slawismen zu ersetzen, indem man sich am Tschechischen orientiert hat. Und so wurde dann aus „lazowaś“ „cytaś“, gefördert durch das im Obersorbischen bereits eingeführte „čitać“. Diese Tendenz hat es immer wieder gegeben, sodass wir jetzt häufig im Niedersorbischen bedeutungsgleiche Wörter unterschiedlicher Herkunft haben. Also „lazowaś“ und „cytaś“. Je nachdem, wie ein Autor seine Texte schreibt, kann er das alte Lehnwort nehmen oder das Wort, das aus dem Slawischen stammt. Das sind dann Stilmittel. Wobei die Leute, die Niedersorbisch hören, oft gar nicht merken, dass es sich um Lehnwörter handelt, weil die eben auch lautlich völlig integriert sind. Wenn Sie jetzt hören „bjatowaś“ oder „prjatkowaś“ – das sind alte Lehnwörter, die aus der Reformationszeit stammen und „beten“ und „predigen“ bedeuten –, würden Sie nicht unbedingt erkennen, dass es sich um Entlehnungen aus dem Deutschen handelt.

Es ist immer eine Abwägung, wie stark man Germanismen in der Sprache akzeptiert. Wobei man beim Sorbischen sagen kann, dass die Menge an neuen Dingen und damit neuen Wörtern, die über das Deutsche als absolut dominierender Sprache und indirekt über das Englische in das Sorbische kommt, so groß ist, dass es völlig sinnlos wäre, die künstlich zu ersetzen, weil das die Kommunikationsfähigkeit des Sorbischen gefährden würde.

Die Regionen, in denen noch aktiv das Niedersorbische und das Obersorbische gebraucht wird, sind auch zweisprachig, denn da leben auch Menschen deutscher Muttersprache: Wie wirkt sich das Sorbische auf das Deutsche der unmittelbaren Umgebung aus?

Heute, würde ich sagen, kaum noch. Anders als in der Zeit, in der das Sorbische noch großflächig präsenter war, in der auch teilweise die zugezogene deutsche Bevölkerung sich den sorbischen Gewohnheiten angepasst hat und in der auch Deutsche zweisprachig wurden. Heute ist Zweisprachigkeit, wenn sie existiert, in aller Regel nur noch auf sorbischer Seite gegeben. Und deswegen ist diese Interferenz vom Sorbischen ins Deutsche heute eher randständig und weitgehend auf sorbische Muttersprachler beschränkt. Früher kam es häufiger vor, dass in den deutschen Dialekten der Region sorbische Einflüsse erkennbar waren. Es gibt aus älterer Zeit auch einige Wörter, die man als Reliktwörter bezeichnen kann, die ins Deutsche übergegangen sind, wie zum Beispiel „Grenze“ oder „Plauze“, die auf deutsch-sorbischem Sprachkontakt beruhen. Aber das ist eine relativ kleine Anzahl. Der Einfluss des Sorbischen auf das Deutsche heutzutage ist verschwindend gering.

Dem deutsch-sorbischen Sprachkontakt verdanken wir aber immerhin auch so alltägliche Worte wie „Quark“ und „Gurke“ …

Ja, es gibt solche Wörter. Dazu existieren Untersuchungen, das sind einige Dutzend, teilweise auch mehr im Deutsch älterer niedersorbischer Muttersprachler. Und Wörter wie „Plinse“, eine Art Pfannkuchen, oder „Stapak“ für Kartoffelmus sind regional verbreitete Wörter. Insgesamt ist es aber relativ überschaubar – im Unterschied zur umgekehrten Richtung. Hier wirkt sich die Dominanz des Deutschen aus.

Viele Sorbinnen und Sorben haben zu verschiedenen Zeiten aus unterschiedlichen Gründen die Lausitz verlassen und damit auch ganz ihre muttersprachliche Umgebung. Wie sieht das heute mit dem Sorbischen in der Diaspora aus? Gibt es dazu Erhebungen?

Eine Chance auf einen gewissen Erhalt der Sprache gibt es eigentlich immer dann, wenn sich Gruppen bilden können. Das ist fast nur der Fall in den Städten. Es gibt solche Gruppen in Berlin, in Leipzig und in Dresden, also vor allem in der näheren großstädtischen Umgebung, wo Sorbinnen und Sorben dann zum Beispiel eine Familie gründen und versuchen, Sorbischunterricht für ihre Kinder zu organisieren oder auch Gesprächskreise für sich selbst. Und man kann auch sehen, dass manchmal Sorben, die in jungen Jahren aus wirtschaftlichen Gründen oder einfach, weil sie eine andere Umgebung kennenlernen wollten, weggegangen sind, wieder zurückkommen und sich in sorbischsprachigen Gegenden Baugrundstücke kaufen, damit ihre Kinder in das sorbische Bildungssystem eingegliedert werden können.

Im Vorgespräch sagten Sie mir, dass Sie selbst kein Sorbe sind. Wie sind Sie zum Niedersorbischen gekommen?

Sorbisches Institut in Cottbus (Foto: privat)

In meinem Fall war es wirklich Zufall. Ich habe Germanistik und Slawistik studiert und war in Oldenburg und Bremen, also in Nordwestdeutschland, tätig. Mein damaliger Professor in Oldenburg hatte Kontakt zum Sorbischen Institut in Cottbus, zur Zweigstelle für niedersorbische Forschungen. Und da kam kurzfristig die Anfrage, ob jemand helfen könnte, ein Internet-Wörterbuchprojekt, aus dem sich der Hauptmitarbeiter verabschiedet hatte, zu Ende zu führen. Das war damals ein EU-Projekt. Dann bin ich 2001 für dieses Projekt nach Cottbus gegangen. Damals war das nur für einige Monate geplant, dann wurde das Projekt verlängert, und relativ schnell war im Gespräch, hier die Abteilung zu übernehmen, weil der damalige Abteilungsleiter sich dem Rentenalter näherte. Die intensivere Beschäftigung mit dem Sorbischen hat sich dann erst durch die Tätigkeit am Institut ergeben.

In einigen Artikeln über das Sorbische in der Zeitschrift der Gesellschaft für bedrohte Völker, 2019 war das, bezeichnete sich der Autor, ein Sorbischlehrer, aber kein Muttersprachler, als „Beutesorben“. Sprechen Sie aktiv Sorbisch?

Ich spreche Niedersorbisch. Hier am Institut ist es neben Obersorbisch Alltagssprache.

Beutesorbe – das ist so ein eher ironischer Begriff. Es gibt in der „sorbischen Welt“ natürlich die Herausforderung, für die vielen Aufgaben qualifiziertes Personal zu finden. Und so sind relativ viele Nichtsorben mittlerweile in sorbischen Institutionen tätig, teilweise aus Polen, aus Tschechien oder aus anderen slawischen Ländern, aber genauso gut auch aus dem deutschen Bereich. Und die werden manchmal, wenn sie sich denn dann dem Sorbischen widmen, das Sorbische erlernen und so weiter, mit leichter Ironie als Beutesorben bezeichnet.

Eine andere Bezeichnung, die sehr wichtig ist, ist „Neusprecher“. Wir benutzen in der Soziolinguistik diesen Begriff. Der meint einfach Leute, die das Sorbische ganz normal als Fremdsprache erlernen und dann ein Niveau erreichen, das es ihnen ermöglicht, sich aktiv in die sorbische Gemeinschaft, die Sprachgemeinschaft zu begeben. Diese Neusprecher unterscheiden sich teilweise relativ stark von den traditionellen Sprecherinnen und Sprechern, einfach dadurch, dass sie die Sprache als Fremdsprache erworben haben und zwar auf sehr unterschiedlichem Niveau. Aber diese Gruppe ist für den Spracherhalt nicht unwichtig.

Deren Erfahrung und deren Sprachpraxis fließt dann aber auch in die Arbeit des Instituts hinsichtlich Sprachentwicklung ein?

Ja, das ist aber auch ein schwieriger Balanceakt, weil man ja im Fremdspracherwerb mit anderen Problemen zu tun hat, weil man als Fremdsprachenlerner die Sprache in der Regel nur bis zu einem gewissen Grad erwirbt. Es gibt zwar immer wieder Fälle, wo Leute das schließlich so gut beherrschen, dass man sie eigentlich von den Muttersprachlern kaum noch unterscheiden kann – vielleicht haben sie eine etwas andere Aussprache –, aber Grammatik und Lexik sind sonst weitgehend vollständig erworben.

Auf der anderen Seite hat man beim Fremdspracherwerb immer mit dem Phänomen des unvollständigen Spracherwerbs zu tun. Die Leute bleiben in der Regel irgendwo auf der Strecke zur imaginären Perfektion stehen, weil das bis dahin Erlernte ihnen einfach reicht oder weil sie keine Zeit mehr haben weiter zu lernen oder warum auch immer. Und damit sind dann natürlich auch problematische Erscheinungen verbunden: die Frequenz bestimmter Lexik ist zum Beispiel viel höher, anderes wird gar nicht erlernt, auch Teile der Grammatik, diese fallen dann im Sprachgebrauch unter den Tisch. Es gibt Veränderungen in der Wortstellung oder im verbalen Aspektsystem – das ist sowieso ein großes Problem für deutsche Lerner, da dieses grammatische Phänomen im Deutschen nicht existiert. Mit diesen Dingen muss man durchaus sensibel umgehen, weil wir im Sinne der Sprachförderung darauf einerseits Rücksicht nehmen sollten, dies aber andererseits auch nicht zu einer Verfälschung des Niedersorbischen als Lerngegenstand führen darf.

Britische Sprachforscherinnen und Sprachforscher haben festgestellt, dass sich durch die vielen Non-Native-Speaker des Englischen ganz erhebliche Veränderungen in der englischen Sprache ergeben, die auch von Muttersprachlern und Muttersprachlerinnen übernommen werden.

Ja. Da hat man ja schon regelrechte „Dialekte“, die teilweise ganz anders funktionieren als das Standard-Englische. Die Toleranz beim Englischen ist enorm groß geworden. Teilweise geht es da im Wesentlichen nur noch darum, dass man sich versteht. Man hört es ja selbst, wenn man Tagesschau hört oder irgendwelche anderen Nachrichtensendungen, da werden dann Nichtmuttersprachler des Englischen auf Englisch interviewt. Man weiß einigermaßen, wie Englisch funktioniert, und dann hört man da teilweise Sätze, die sind grammatisch völlig daneben. Aber man versteht das irgendwie, was die Leute sagen wollen. Und das reicht dann.

Ein ähnliches Phänomen sehen wir im Sorbischen auch: Dass es also viele Neusprecher gibt, die einen gewissen Spracherwerbsstand erreicht haben, um sich verständigen zu können, sodass man da auch schon relativ tolerant geworden ist. Man muss dann bewusst entscheiden, wie weit man solche Veränderungen in die Beschreibung der Sprache aufnimmt, also in das Material, das dann wiederum den Lernenden zur Verfügung steht. Also so, wie viele, die Deutsch lernen, Probleme haben mit dem Artikelsystem. Man sagt, die deutschen Artikel können eigentlich so gut wie nie fehlerfrei erworben werden. Wenn es jetzt einen Vorschlag gäbe, deswegen die Artikel im Deutschen abzuschaffen, dann hätten wir ähnliche Diskussionen wie gelegentlich im Sorbischen darüber, das System der Verbalaspekte abzuschaffen. Viele lernen das einfach nicht richtig – es ist für Lerner mit Erstsprache Deutsch auch nicht einfach – und dann benutzen sie immer nur ein- und dieselbe der möglichen Formen. Das führt dann eben zu grammatischen Fehlern und zu einer ungewollten Sprachvereinfachung. Das bedroht die Sprache viel stärker als Lehnwörter.

Sie bieten Sommersprachkurse an. Ich habe mir das tatsächlich schon überlegt, daran teilzunehmen. Das Angebot von zwei Wochen intensiv Obersorbisch lernen in Bautzen finde ich ziemlich attraktiv.

Ja, da erhält man dann wirklich in kurzer Zeit einen guten Einblick.

In diesem Zusammenhang ist auch interessant, dass wir für diesen Kurs eine Gruppe von Amerikanern haben, die extra aus den USA herüberkommen, weil es da „sorbische Gemeinschaften“ gibt. Im 19. Jahrhundert sind relativ viele Sorben ausgewandert, die meisten nach Australien oder in die USA, vor allem nach Texas. Und da leben jetzt die Nachfahren, die sozusagen ihre sorbischen Wurzeln wiederentdecken. Schon im letzten Sommerkurs waren zwei Texaner dabei, sozusagen als Vorhut, und die haben jetzt so viel Werbung gemacht in ihrer Gemeinde, in ihren Orten und haben sogar ein Lehrbuch ins Englische übersetzt, sodass von dort dieses Jahr eine große Gruppe von, ich glaube, zehn Texanern kommt und wir daher extra einen englischsprachigen Unterricht anbieten.

Es ist wirklich bemerkenswert, dass gerade diese Exilgemeinden in Australien und den USA so aktiv werden. Die haben dort Museen aufgebaut und teilweise die Familienkontakte wieder aktiviert. Und sie kommen jetzt aus den USA für zwei Wochen nach Bautzen für diesen Sprachkurs. Eine erstaunliche Entwicklung.

In Verbindung mit dem Sorbischen gibt es wirklich besondere Erscheinungen, so zum Beispiel eine ziemlich starke Sorabistik in Japan. Zu den Ferienkursen kommen daher auch regelmäßig Japanerinnen und Japaner und auch andere Asiaten.

Aber die haben keinen muttersprachlichen Hintergrund?

Nein. Die lernen Sorbisch aus Interesse an einer „exotischen“ Sprache, kommen dann nach Bautzen und sprechen bereits Obersorbisch. Sie haben das in Japan gelernt mit den üblichen Lehrbüchern. Es gibt mittlerweile auch Lehrmittel online – „Sorbisch online lernen“, das wird an der TU Dresden entwickelt. Das könnte auch für Sie interessant sein, falls Sie mal Sorbisch lernen wollen, weil man das eben gut allein machen kann. Dieser Onlinekurs ist gut aufgebaut und wird vielleicht auch in den Ferienkurs mit integriert.

Vielleicht kann ich Ihnen noch empfehlen – ich weiß nicht, ob Sie das kennen –, das sorbische Kulturlexikon, das ist 2014 im Domowina Verlag erschienen. Ich glaube die erste Auflage ist noch nicht ganz ausverkauft. Wir sind gerade dabei, die Artikel nach und nach ins Internet zu stellen auf das Portal, das wir vor kurzem veröffentlicht haben – www.sorabicon.de. Im Lexikon sind sehr viele Informationen über die Sorben versammelt. Trotz einiger Schwächen im Detail kenne ich eigentlich keine Darstellung, die sich besser als umfassende „Erstinformation“ eignet. Dort gibt es zum Beispiel auch einen Artikel „Auswanderung“, sehr viele Hintergrundinformationen sind dort auf kompakte Weise dargestellt.

Herzlichen Dank!

Gern geschehen! Ich danke Ihnen für das Interesse und das Gespräch.

Interview: Georg-D. Schaaf
Übersetzung: Fabian Kaulfürst, Sorbisches Institut
Fotos im Beitrag: (c) privat
Porträt Dr. Hauke Bartels: (c) Sorbisches Institut e. V.


Georg D. Schaafs Website und Profil im VFLL-Verzeichnis


Interview mit Dr. Hauke Bartels über die Arbeit des Sorbischen Instituts e. V.

Dr. Hauke Bartels, Direktor des Sorbischen Instituts

Hauke Bartels 

Der Slawist und Germanist Hauke Bartels arbeitet seit 2001 am Sorbischen Institut; seit 2005 ist er Leiter der Cottbuser Abteilung für niedersorbische Forschungen bzw. seit 2015 der Abteilung Sprachwissenschaft sowie seit 2018 Direktor des Sorbischen Instituts e. V. (Serbski institut z. t.) mit Sitz in Bautzen.


Materialien und Websites

  • Domowina Verlag, Bautzen
  • Das Portal Sorabicon
  • Sorbisches Institut, Bautzen
  • Niedersorbische Seite mit Wörterbüchern, Ausspracherichtlinien, Regeln zur Rechtschreibung und auch dokumentarischen Projekten
  • Franz Schön / Dietrich Scholze (Hgg.): Sorbisches Kulturlexikon, Bautzen: Domowina-Verlag 2014, 579 S., ISBN 978-3-7420-2229-5, EUR 49,00

Weitere Beiträge von Georg-D. Schaaf:
„Meinst du noch oder denkst du schon?“ (2019)
Als Verband die Sichtbarkeit des Freien Lektorats erhöhen (2019)
Hoffnung und Hölle für Gestrandete (2016)
Lesung für Ashraf Fayadh und die Freiheit des Wortes (2016)

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