Am 1. und 2. Juli fand die erste Mainzer Buchmesse der unabhängigen Verlage in der Altmünsterkirche statt. 23 unabhängige Verlage stellten sich und ihr Programm vor. Ziel der neuen Messe: Überregionale unabhängige Verlage nach Mainz zu holen und die Vielfalt der Buchbranche zu zeigen. Dazu ein Programm, das interessant für ein breites literaturinteressiertes Publikum ist.
Von Petra Seitzmayer
Die Buchmesse begann am Freitag mit einem kleinen Empfang für die Teilnehmer im Kabarettarchiv Mainz. Hierzu hatte der Geschäftsführer Jürgen Kessler persönlich eingeladen.
Es folgte das Abendprogramm in der Kirche: drei Lesungen mit Ulrike Schäfer, Jürgen Heimbach und Yvonne Kuschel. Organist Nicolas Berndt spielte zwischen den Lesungen Musik von Bach und Reger. Das Begrüßungswort sprach die Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner. Beim anschließenden gemütlichen Beisammensein konnte jeder noch in den ausgestellten Büchern stöbern.
Der nächste Tag begann mit einem Workshop für die Teilnehmer zu der VG-Wort-Entscheidung des BGH, nach der Buchverlage keine Ausschüttung mehr erhalten dürfen. Von 10 Uhr bis 17 Uhr war dann die eigentliche Verkaufsmesse. Einige der ausstellenden Verlage gehörten der Kurt Wolff Stiftung an, Kooperationspartner der Messe, zudem präsentierten sich ausgesuchte regionale Verlage.
Auch der Lektorenverband VFLL, der die Messe finanziell unterstützt hat, war mit einem Stand vertreten. Die Kolleginnen Renate Luig und Christiane Geldmacher betreuten diesen.
Die Messe wurde abgerundet durch eine Podiumsdiskussion zum Thema: „Das allmähliche verschwinden älterer Titel aus dem Buchhandel – was kann man tun?“ Auf dem Podium saßen Sarah Reul (Buchhändlerin), Britta Jürgs (Vorsitzende der Kurt Wolff Stiftung), Stefan Weidle (Weidle Verlag) und Manfred Metzner (Verlag Das Wunderhorn). Katrin Seibold, bekannt aus der 3sat-Sendung „Kulturzeit“, moderierte.
Ein breites Publikum besuchte die Messe: Autoren, Studenten der Buchwissenschaften, Familien mit Kindern und sonstige interessierte Leser. Das Feedback war durchweg positiv. Die angenehme Atmosphäre und die Vielfalt an qualifizierten Verlagen wurden gelobt. Ebenso die Möglichkeit, in Ruhe mit den Vertretern der Verlage ins Gespräch zu kommen und Kontakte zu knüpfen. Die Verlage selbst hätten natürlich gerne mehr Besucher gehabt. Doch schließlich fand die Messe zum ersten Mal statt, und gewiss sind einige Punkte optimierungsfähig. Konsens herrschte jedoch darin, dass diese Messe unbedingt nächstes Jahr fortgesetzt werden soll. Sie wird als wichtig für die gesamte Buchbranche angesehen.
Bilder: Petra Seitzmayer
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Wie organisiere ich eine Buchmesse?
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