Nach einer kurzen Unterbrechung machen wir weiter mit der Vorstandsvorstellung. Diejenigen unter Euch, die fleißig mitgezählt haben, wissen: Es fehlen nur noch zwei Vorstandsmitglieder – die alten Häsinnen nämlich.
Vorhang auf für Annette!
Seit wann bist du im Vorstand und welches Aufgabengebiet hast du?
Seit September 2012 bin ich im Vorstand, bin nun also gut zwei Jahre dabei. Ich bin unter anderem Ansprechpartnerin für die Regionalgruppen und für die jeweiligen Organisationsteams der Lektorentage/MV.
Warum hast du dich in den Vorstand wählen lassen? Gibt es etwas, das du verändern willst?
In Freiburg war ich die siebte Kandidatin und ich habe mich damals aufstellen lassen, weil ich den Eindruck hatte, mit den anderen gut zusammenarbeiten zu können. Das hat sich bewahrheitet. Den großen Drang, Veränderungen anzustoßen, habe ich nicht, bin auch nicht besonders kreativ, aber ich arbeite die Dinge ab, die anfallen. Und das ist recht nützlich, meine ich. Ganz davon abgesehen macht es Spaß, mit dabei zu sein und ein wenig daran mitwirken zu können, wenn aus Ideen Projekte werden und am Ende ein tolles Ergebnis steht, wie beim Leitfaden und bei der Datenbank. Deshalb habe ich mich in Hamburg noch einmal wählen lassen.
Wie verträgt sich die Vorstandsarbeit mit deinen sonstigen Aufgaben? Musstest du nach Amtsantritt viel umstrukturieren?
Die Vorstandsarbeit betrachte ich als zusätzliches Projekt, für das ich die notwendige Zeit einplane, je nachdem, was anfällt. Neben unserer wöchentlichen Telefonkonferenz – bei der wir inzwischen sehr diszipliniert sind – sind mal mehr, mal weniger zusätzliche Dinge zu erledigen. Dabei ist es sehr angenehm, dass wir zu siebt sind – irgendeiner hat immer etwas Luft und kann sich um zeitkritische Dinge kümmern.
Wie arbeitest du überhaupt so? Bist du ein Stapler oder eine Sortiererin? Zeigst du uns ein Foto von deinem Schreibtisch?
Ich bin eine Zettel- und Listenverwalterin. Das heißt, es gibt Zettel und To-Do-Listen für meine Projekte und für den Verband, auf meinem Schreibtisch sieht es entsprechend aus. Ich liebe es, dicke Haken an erledigte Punkte zu machen und Zettel wegzuwerfen. Gerade teste ich Gesas Kanban-Wand …
Arbeitest du zu Hause oder hast du ein externes Büro? Warum?
Mein Büro befindet sich im Untergeschoss unserer Wohnung. So ist der Weg dahin nicht weit, aber trotzdem ist der Bereich von der Wohnung abgetrennt. Ich habe zwar relativ regelmäßige Arbeitszeiten, aber wenn viel zu tun ist, ist es sehr praktisch, auch mal nur für eine halbe Stunde ins Büro gehen zu können. Insbesondere da ich eine Tochter im Grundschulalter habe, die mittags nach Hause kommt.
Was machst du, um den Kopf frei zu kriegen? Kannst du gut abschalten? Hast du Tipps?
Wann immer es geht, lese ich, und zwar Krimis, Triller und Romane. Ich entspanne mich außerdem beim Schlafen, Walken, Spazierengehen und Fernsehen (ich bin ein Fan gut gemachter Serien …). Und komplett abschalten kann ich am besten, wenn ich mich mit meiner Tochter beschäftige, ihr etwas vorlese, mich in der Kinderspielwelt befinde, in der alles sein eigenes Tempo hat.
Wo wohnst du? Und warum? Hast du schon immer dort gewohnt?
Ich wohne seit 23 Jahren im Ruhrgebiet, seit 13 Jahren mittendrin, in Essen. Mein Geburtsort ist das „Musterdorf“ Haßloch in der Pfalz und nach einem Intermezzo in München (Studium) bin ich im Ruhrgebiet gelandet. Hier lässt es sich ausgesprochen gut leben, ich habe alles, was ich brauche und fühle mich sehr wohl. Unter anderem, weil hier alle so schön normal sind.
Was hast du studiert? Brauchst du die Dinge, die du mal studiert hast, bei deiner Arbeit ab und zu?
Germanistik, Volkskunde und Psychologie waren meine Studienfächer. Da ich vor allem Ratgeber lektoriere, brauche ich von allem immer mal wieder etwas. Aber vor allem ist es hilfreich, dass ich grundsätzlich an allen möglichen alltäglichen und auch abwegigen Themen etwas Interessantes finden kann.
Wieso bist du überhaupt Lektorin? Es soll ja auch lukrativere Jobs geben.
Bücher waren schon immer meine Leidenschaft, daher wollte ich sie in irgendeiner Form zu meinem Beruf machen. Zu meinen Anfangszeiten war ich in einem kleinen Verlag angestellt, wo ich alles gemacht habe, von Buchhaltung über Vertrieb, Recherche, Bildredaktion, Schreiben bis zum Lektorat und Korrektorat. Dort habe ich festgestellt, dass ich am besten darin bin, das, was andere geschrieben haben, zu optimieren. So bin ich Lektorin geworden. Und ich kann mir für mich keinen besseren Beruf vorstellen.
Was möchtest du unbedingt noch loswerden?
Der alte Vorstand war so schön eingespielt, ich war gespannt, was mich im neuen Team erwartet. Und ich kann nur sagen, dass die Arbeit nach wie vor viel Spaß macht!
Pingback: "Flexibilität, Geduld, Strukturiertheit – und Spaß an Teamarbeit" | Lektorenblog