Bereits zum sechsten Mal wurden am 12. Juni in Frankfurt am Main die Sieger des großen Diktatwettbewerbs gekürt. Am überregionalen Finale nahmen insgesamt 280 Personen aus den fünf Kategorien Schüler, Lehrer, Eltern, Uni und Publikum teil. Dass in der Rubrik Publikum auch ein VFLL-Team antritt, ist inzwischen bereits eine schöne Tradition geworden! In diesem Jahr hatten die Kolleginnen Ute Gräber-Seissinger, Monika Großpietsch, Christiane Kauer und Andrea Wicke sowie Kollege Michael Behrendt die Stifte gespitzt.
Besonders freut uns, dass Monika Großpietsch zum zweiten Mal in Folge den ersten Preis in der Kategorie Publikum mit nach Hause nahm. Herzlichen Glückwunsch!
Hast du dich extra auf den Diktatwettbewerb vorbereitet oder ist dir dein Arbeitsalltag als Lektorin Vorbereitung genug?
Der Arbeitsalltag besteht ja aus ziemlich häufigem Nachschlagen, da habe ich jetzt nicht noch mal die amtlichen Regelungen nachgelesen – und ich weiß nicht, ob das bei dem Begriff „Kaventsmann“ geholfen hätte …
Wie bist du überhaupt dazu gekommen, bei dieser Veranstaltung mitzumachen?
Die Einladung kam über den VFLL, da habe ich vor drei Jahren zum ersten Mal teilgenommen. Und weil der Wettbewerb außerordentlich professionell organisiert ist, die Stimmung zwar diszipliniert, aber trotzdem ausgelassen ist und wir als Gruppe mitschreiben, macht es immer wieder Spaß. Jedes Mal nehme ich mir vor, es mit null Fehlern zu schaffen, und so ist der Ansporn jedes Mal wieder da.
Worin besteht für dich der Reiz dieses Wettbewerbs?
Rechtschreibung wird in den letzten Jahren viel zu wenig ernst genommen, auch bei Profischreibern, zum Beispiel in den Tageszeitungen, sieht man eine Menge Fehler. Ich habe den Eindruck, dass das korrekte Schreiben für viele Menschen wenig Bedeutung hat oder dass viele seit dem Umbruch zur neuen Rechtschreibung aufgegeben haben, sich um die Regeln zu bemühen. Durch die Existenz mehrerer Varianten bei einigen Wörtern scheinen manche Ungeübteren das Gefühl zu haben, man könne schreiben, wie man möchte. Das gilt ganz besonders für neue Textmedien wie zum Beispiel SMS, überhaupt alle Kommunikationsformen im Internet wie Chats, Kommentare in Foren und Blogs. Rechtschreibung ist aber nicht Erbsenzählerei, sondern hat gesellschaftliche Relevanz!
Ich freue mich deshalb sehr, dass die Stiftung Polytechnische Gesellschaft das Thema durch den großangelegten Wettbewerb so aufmerksamkeitswirksam fördert. Und so viele junge Leute (aber auch Ältere aus nicht immer textspezifischen Berufen) zu sehen, denen Rechtschreibung Spaß macht, das ist äußerst erfrischend. Aus dem gleichen Grund sind übrigens auch die Treffen und Weiterbildungen mit meinen Kolleginnen und Kollegen vom VFLL so wohltuend …
Wie aufgeregt bist du vorm Start? Lässt sich das mit einem sportlichen Wettkampf vergleichen? Hast du einen Tipp gegen Lampenfieber?
Ich bin überhaupt nicht aufgeregt, es ist eher eine freudige Spannung, wie zum Beispiel vor einem Konzert, das man im Chor mitsingt. Ein Diktat empfinde ich als Heimspiel, auch wenn ich jedes Mal meine Nachschlagewerke vermisse.
Ein Tipp gegen Lampenfieber? Normalerweise würde ich sagen, dass gründliche Vorbereitung hilft; der Rest ist eine gewisse Erfahrung, im Lauf der Jahre macht man ja viele Prüfungen mit. Und irgendwann kann man sie sich aussuchen.
Großes Bild: (c) Stiftung Polytechnische Gesellschaft/Dominik Buschardt
Mehr Informationen zum großen Diktatwettbewerb 2018* und zum Veranstalter, der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main (SPTG)
*Dort findet sich auch zum Nachlesen das diesjährige Diktat „Eklat am Spielfeldrand“.
Zu den Beiträgen über die Veranstaltung im Jahr 2017 und im Jahr 2016