Den VFLL erreichte zum Jahresende eine sehr traurige Nachricht: Dr. Inga Meincke ist viel zu früh von uns gegangen. Wir verlieren eine geschätzte und engagierte Kollegin, die den Verband insbesondere in ihren Jahren als Sprecherin der RG Bayern, Finanzverantwortliche und Vorsitzende mitgeprägt hat. Unser tiefstes Mitgefühl gilt ihren Angehörigen. Der VFLL wird ihr ein ehrendes Andenken bewahren.
Wer sich an diesem Kondolenzbuch beteiligen möchte, schickt den Beitrag bitte ans Kommunikationsteam (kommunikation@vfll.de).
Ach, Inga.
So sehr ist dein Name mit dem VFLL, aber auch mit meinem Leben verknüpft. Als Freiberufsfrischling kam ich vor 13 Jahren zu einem Regionaltreffen in München – und sehr schnell stellte sich heraus, wie groß unsere gemeinsame Basis war.
Wir kamen aus derselben Ecke (gleiche Schule), hatten ein ähnliches Studium hinter uns und wohnten in fast derselben Ecke in München. Wir fuhren nach dem Treffen zusammen nach Hause und es war einfach so nett.
So nett war es überhaupt immer mit dir. Selbst mit zusammengezogenen Brauen hast du weiter freundlich gelächelt. Du hattest Ideen und Tatendrang, eine famose Kombination.
Du hattest eine Tasche aus recycleten Plastiktüten und erzähltest beglückt vom Kartoffelkombinat, überhaupt konntest du dich hin- und mitreißend für Dinge begeistern, für Umweltschutz und Gerechtigkeit, und nicht zuletzt auch für Pralinen.
Und obwohl wir uns jahrelang nicht gesehen haben, warst du für mich eine feste Größe, auf deren Wiedersehen ich mich gefreut habe und die ein entsprechend großes Loch hinterlässt.
Dass uns auch noch die Liebe zu Krähen verbindet, habe ich jetzt erst erfahren. Es wundert mich nicht.
Deyr fé,
deyja frændr,
deyr sjalfr it sama,
ek veit einn,
at aldrei deyr:
dómr um dauðan hvern.
(Hávamál)
Gesa Füßle
Liebe VFLL-Kolleg*innen,
auch uns BücherFrauen hat die traurige Nachricht erreicht, dass Inga Meincke verstorben ist. Was für ein Verlust. Inga war als Vorstandsmitglied und 1. Vorsitzende vielen bekannt. Sie bleibt mit ihrer wertschätzenden, zugewandten und offenen Art in Erinnerung. Unser Mitgefühl gilt all den Menschen, die ihr nahestanden, ihr über familiäre, freundschaftliche und kollegiale Bande verbunden waren.
Persönlich erinnere ich mich an sie als mutig und kraftvoll. Sie hat mir bei meiner ersten Arbeitstagung in Kassel als Delegierte der RG Leipzig und Frischling in Sachen Vereinsleben sowie freiem Lektorat die Schüchternheit genommen und mir das Gefühl gegeben zuzugehören.
Im Namen von BücherFrauen e. V.
Marianne Eppelt
Ich begegne Inga in den Interviews auf dem VFLL-Blog und bedaure es, sie nicht rechtzeitig angerufen zu haben. Ich teile mit ihr die Liebe zu Gotland, bin gespannt auf die Sonnenblumen und freue mich auf das Lesen des von ihr übersetzten Werks. Danke, Inga.
Mirjam Heintzeler, Freising, Regionalgruppe Bayern
Es sind etliche Jahre vergangen, seit ich das Glück hatte, mit Inga im Vorstand zusammenarbeiten zu dürfen. Wir waren insgesamt vier Jahre gemeinsam im Vorstand – von 2014 bis 2018. Ich werde Inga immer in Erinnerung behalten als unverwüstlich optimistische Person, ausgestattet mit einer sanftmütigen Stärke und einer schier unglaublichen Güte. Sie selbst hat einmal gesagt, sie sei keine „Bühnentigerin“. Doch auf ihre Art war sie das, mit ihrer ungeheuren Präsenz, mit ihrer Ausstrahlung, ihrer Aufrichtigkeit und ihrer einnehmenden Art. Sie hat so viel für den Verband geleistet – und das alles immer, ohne davon viel Aufhebens zu machen. Eine bewunderungswürdige Art der Ausübung eines Ehrenamts. Sie hat dem Amt alle Ehre gemacht, und es war immer eine Freude, mit ihr im Austausch zu sein!
Dr. Ute Gräber-Seißinger
Als ich von Ingas Tod erfahren habe, war ich bestürzt und traurig. Persönlich bin ich ihr zwar nur wenige Male begegnet. Aber mit ihrer motivierenden, wertschätzenden Art hat sie mich sehr beeindruckt. Ich verbinde mit ihr MVs, bei denen sie aktiven Mitgliedern mit einem „Zuckerl“ – einer persönlich zusammengestellten Geschenketüte – ihre Anerkennung ausdrückte. In einem VFLL-Blog-Interview hat Inga einen Satz gesagt, den ich nie vergessen habe: „Wir brauchen – nicht nur im VFLL – für eine wirklich produktive Entwicklung viel, viel mehr Scheue, Zweifelnde, Sanfte in Entscheidungspositionen, die ,geborene Führungskräfte‘ ausbalancieren!“ Was für eine kluge Frau sie war – und was für eine Bereicherung für den VFLL!
Claudia Lüdtke
Wenn ich an Inga denke, fällt mir sogleich unsere erste Begegnung im Frühstücksraum des verdi Bildungszentrums Gladenbach und unsere Unterhaltung über Feldenkrais ein. Ein Bild, das in meiner Erinnerung haften bleiben wird. So habe ich sie kennengelernt: zugewandt. Als Delegierte habe ich immer gern mit ihr zusammengearbeitet.
Elisabeth Dorner
Ich lernte Inga Meincke auf der VFLL-Mitgliedervollversammlung 2011 in Berlin kennen. Vom ersten Moment an war ich tief beeindruckt von der Ruhe und Übersicht, die sie angesichts der damals turbulenten Sitzung bewahrte und mit denen sie auch später unsere Sitzungen und Treffen moderierte. Ihr Motto für den Verband war „Einfach machen“. Dies gab den Regionalgruppen und den einzelnen Mitgliedern unglaublich viel Handlungsspielraum und Freiheit. Dafür war und bin ich Inga bis heute sehr dankbar.
Liebe Inga, vielen Dank für alles, was du für den Verband getan hast.
Mein Mitgefühl gilt ihren Angehörigen und allen, die sie vermissen.
Cordula Natusch, Hamburg
Ich erinnere mich an Inga als Vorstandskollegin – sie hat sich auf der Mitgliederversammlung 2011 in Berlin spontan zu einer Kandidatur entschlossen und ist kurz darauf als Finanzverantwortliche eingesprungen -, als Finanzverantwortliche und Vorsitzende: ruhig, bestimmt, immer freundlich und wertschätzend.
Mit ihr verbinden werde ich immer die „Zuckerl“ – zunächst Kleinigkeiten als Anerkennung für Engagement für den Verband, später Aufwandsentschädigungen für diverse Ehrenämter, die Abendessen bei den Arbeitstagungen …
Über die Färöer haben wir uns oft erhalten. Inga verdanke ich durch ihre Übersetzungen Einblicke in die faszinierende Literatur dieser Inselgruppe. Erst Anfang Dezember 2023 hatte ich ihre Heinesen-Übersetzung „Hier wird getanzt“ wieder zur Hand genommen.
In meiner Adresskartei findet sich eine Visitenkarte des Kartoffelkombinats, dessen Website ich regelmäßig-unregelmäßig besucht habe und besuche. An Ingas Berichte über die für sie neue Erfahrung und die Entwicklungsschritte der Initiative kann ich mich gut erinnern.
Danke für alles, Inga!
Claudia Huber
Beitragsbild: Dr. Inga Meincke / Foto: Sonja Allgaier
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Liebe Inga,
ohne dich hätte weder die Färöer-Anthologie „Von Inseln weiss ich“, noch Sólrún Michelsens Roman „Tanz auf den Klippen“ und William Heinesens Erzählungen „Hier wird getanzt!“ erscheinen können. Du warst die Einzige, die auch schwierige färöische Literatur übersetzen konnte und William Heinesens vom Färöischen eingefärbtes 19.Jh.-Dänisch – mit so viel Sachverstand und Sprachgefühl, dass ich immer nur den Hut ziehen konnte. Du fehlst mir sehr. Und ich kann nur hoffen, dass wir es schaffen, deine schon weit gediehene Übersetzung von William Heinesens Roman „Noatun“ in deinem Sinne und mit Hilfe der vielen von dir gesammelten „Materialien“ und Notizen fertigzustellen.
Sei umarmt, und sei gegrüsst mit einem Gedicht von Inger Christensen:
Hvis jeg står
alene i sneen
blir det klart at jeg er et ur
hvordan skulle evighed
ellers finde rundt
stehe ich
alleine im schnee
wird klar
dass ich eine uhr bin
wie sollte die ewigkeit
sich sonst zurechtfinden
(aus «Lys» / «Licht», 1962; Ü: Hanns Grössel)
Verena Stössinger