Unter dem Titel „Gendern für Lektor:innen – oder für Lektor*innen?“ lädt die VFLL-Regionalgruppe Stuttgart am Freitag, 5. Mai 2023 zu einem Tages-Workshop mit den beiden Referentinnen Andrea Görsch und Katja Rosenbohm ein. Die Zielgruppe des Workshops sind all diejenigen, deren Kundschaft im Lektorat Wert auf eine geschlechtergerechte Sprache legt. Es geht also nicht darum zu diskutieren, ob das Gendern überhaupt sinnvoll ist, sondern wie geschickt gegendert werden kann, wo Stolpersteine beim Gendern liegen und welche Möglichkeiten es beim Gendern gibt.
von Andrea Görsch
Gendern: neue Arbeitsgebiete fürs Lektorat
Obwohl eine Mehrheit der Bevölkerung das Gendern derzeit ablehnt oder diesem Thema neutral gegenübersteht, verbreitet sich geschlechtergerechte Sprache dennoch weiter. Über die Gründe mag man spekulieren … Für uns Lektorinnen und Lektoren ist der bewusste Umgang mit Sprache Alltag. Gerade deshalb bietet das Gendern uns Möglichkeiten, neue Arbeitsgebiete aufzutun – dazu muss man das sprachliche Handwerkszeug zum Gendern kennen und wissen, wie man es anwenden kann.
Wieso ist gendern wichtig?
Unsere Gesellschaft verändert sich gerade auf vielen Ebenen. Verständlich, dass man an Bekanntem festhalten möchte. Doch so sehr wir uns auch an einzelne Wörter klammern, Sprache verändert sich ständig.
Wenn wir uns sprachlich gerecht ausdrücken, bilden wir unsere sich verändernde Gesellschaft besser ab. Es praktizieren nun einmal Ärzte und Ärztinnen, um nur ein Beispiel zu nennen. Unternehmen haben das in Zeiten des Fachkräftemangels erkannt und drücken sich etwa im Recruiting anders aus als sie es noch vor einigen Jahren getan haben.
Unternehmen haben auch erkannt, dass sie mit einer bestimmten Ansprache Zielgruppen ausschließen. Bei Lufthansa etwa wird auf die binäre Begrüßung mit „Damen und Herren“ verzichtet. Stattdessen wird nun neutral mit „Guten Tag“ begrüßt.
Dies zeigt uns Lektorinnen und Lektoren zweierlei: Wir können neue Arbeitsfelder auftun und Gendern ist viel mehr, als Sterne über einen Text zu streuen.
Wie gendert man richtig?
Für interessierte Lektorinnen und Lektoren haben deshalb Katja Rosenbohm und ich einen Workshop zum Gendern konzipiert. Wir führen ins Thema ein und geben einen Überblick über den aktuellen Stand. Wir präsentieren das sprachliche Handwerkszeug, das uns für eine gerechte Sprache zur Verfügung steht – das ist viel größer, als man denkt. Zudem geben wir den teilnehmenden Personen sehr viel Raum zum Üben und Diskutieren.
Text: Andrea Görsch
Beitragsfoto: (c) Katja Rosenbohm
Zum ausführlichen Programm (PDF-Datei)
Weitere Infos und Anmeldung: Der Workshop findet am 5. Mai in Stuttgart statt, interessierte Lektorinnen und Lektoren können sich direkt auf der VFLL-Website anmelden. Die Patin des Workshops ist Mareike Fröhlich, sie beantwortet gern weitere Fragen unter mareike@mareikefroehlich.de.
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Andrea Görschs Website und Profil im VFLL-Verzeichnis
Weiterer Blogbeitrag aus dieser Reihe:
Grundlagen des Lektorats (2023)
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