Christoph Marx hat ein Buch über Fußball geschrieben. Das allein ist noch nicht das Besondere. Dieses Fußballbuch ist im Duden-Verlag erschienen. Oha. Wie passt das zusammen? Als eingefleischter Fußballfan hatte Christoph Marx mit seinem beruflichen Hintergrund als Lektor und Autor die Idee geboren, das Thema Fußball mit dem Thema Sprache zu verbinden und heraus kam seine Fußball-Publikation „Der springende Punkt ist der Ball: Die wundersame Sprache des Fußballs“.
Um was für ein Werk handelt es sich?
Das Buch heißt „Der springende Punkt ist der Ball. Die wundersame Sprache des Fußballs“ und ist im Duden-Verlag erschienen. Es analysiert die verschiedenen Dimensionen der Fußballsprache auf unterhaltsame Art und Weise. Im ersten Teil geht es im Schnelldurchgang durch 140 Jahre Fußballsprache: vom Deutschlehrer Konrad Koch im Kaiserreich, der den Fußball nach Deutschland brachte, bis zum aktuellen Fußballsprech, der Eingang in die Alltags- und auch Politiksprache gefunden hat. Im zweiten Teil geht es dann differenziert um die Sprache von Spielern, Trainern, Fans und natürlich Journalisten: Print, Hörfunk und Online. Was ist das Besondere an dem jeweiligen Sprech? Welche Stilmittel sind kennzeichnend? Es fallen dann auch Begriffe wie Metaphern, Metonymie und so weiter. Aber der Schreibstil ist locker, allgemeinverständlich und fast immer mit einem Augenzwinkern. Das Buch durchziehen lustige/bezeichnende Sprüche, typische Phrasen und Floskeln, die den jeweiligen Fußballsprech verdeutlichen, erklären oder auch nur schön versinnbildlichen. Ein Kritiker hat das Ganze als „ein ergötzliches Dribbling durch die Sprache des Fußballs“ bezeichnet. Das freut mich. Denn so verstehe ich auch das Buch: lustig und informativ.
An wen richtet sich das Buch?
Eigentlich an jeden, der sich für Sprache, aber natürlich vor allem auch für Fußball, respektive Sport interessiert. Gerade jetzt im WM-Jahr wird wieder im Sommer vor allem über Fußball geredet. Und mit dem Buch kann sicher jeder mitreden und vielleicht auch ein klein bisschen besser verstehen, warum die da alle so reden, wie sie reden. ;-)
Wie warst du daran beteiligt?
Ich habe das Buch zusammen mit meiner Redakteurin vom Duden-Verlag, Frau Juliane von Laffert, konzipiert und dann fleißig recherchiert, gelesen und natürlich vor allem geschrieben. Von einigen Kollegen ist das Ganze dann kritisch gegengelesen worden, wie es sein soll, sodass jetzt hoffentlich kaum mehr Fehler drin sind – das ist wichtig, gerade bei einem „Duden“-Buch … ;-). Einen habe ich natürlich doch sofort gefunden … auch das ist ganz typisch.
Wie bist du zu dem Werk oder auf das Thema gekommen?
Ich bin seit früher Kindheit Fußballfan und gucke mir bis heute sehr viel an, was da an Fußball in den Medien gezeigt wird, also nicht nur Spiele, sondern auch das ganze Drumherum. Und weil ich beruflich viel mit Sprache zu tun habe, hat sich das Thema fast natürlich entwickelt. Die Wahrheit lag bei mir immer auch schon neben dem Platz.
War es schwierig, einen Verlag zu finden?
Eigentlich nicht, weil ich die Sachbuchredakteurin im Duden-Verlag recht gut kenne und wir in einem frühen Ideenstadium ins Gespräch gekommen sind. Es ging dann vor allem darum, das Thema bei der Geschäftsführung durchzubringen.
Wie lange hast du an dem Buch gearbeitet?
Mit Recherche, Lektüre, Schreiben, Noch-mal-besser-Schreiben, Noch-mal-besser-Besserschreiben … schon einige Monate insgesamt, zumal auch andere Aufträge gemacht werden mussten. Sieben bis acht Monate Brutto-Arbeitszeit mit allem Drum und Dran.
Gab es spezielle Herausforderungen?
Unterhaltung und Wissensvermittlung immer in Balance zu bringen, war schon eine Herausforderung. Auch aus den zahllosen Fußballphrasen und Fußballzitaten die passenden herauszufiltern und daraus eine originelle Erzählstruktur zu konstruieren, ist manchmal ganz knifflig gewesen.
Was hat besonders Freude gemacht?
Genau diese Herausforderungen gemeistert zu haben oder es zumindest versucht zu haben.
Wie fühlt es sich an, das Werk nun in den Händen zu halten?
Immer wieder ein Wunder, das Ideelle und ja auch Virtuelle, das man tagein tagaus am Bildschirm hin- und hergeschoben hat, tatsächlich physisch in der Hand zu haben und zu wissen, dass es jetzt in der Welt ist. Ein Buch geschrieben zu haben, ist schon etwa wie Kinder zu kriegen; bei beiden weiß man nie, wie sie sich in der freien Wildbahn entwickeln – aber man leidet mit.
Gibt es noch etwas, das du uns dazu sagen möchtest?
Vielleicht: Es ist einfach schön, mit Texten zu arbeiten. Dazu: Bei Duden arbeiten auch nur Menschen. :-)
Cover: Duden Verlag
Vorschaubild: (c) Pixabay
Porträtfoto: Regine Peter
Christoph Marx: „Der springende Punkt ist der Ball: Die wundersame Sprache des Fußballs“, Duden-Verlag 2018. 208 Seiten, Paperback, 10,00 Euro, ISBN 978-3-411-73394-1.
Mehr zum Buch im Blog von Christoph Marx
Blog und Website von Christoph Marx
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