Nach Julia Hanauer und Leonie Adam stellt sich Vorstandsmitglied Corina Alt im Blog vor. Sie bringt ihre langjährige Erfahrung in die Vorstandsarbeit ein, mit dem Ziel, den Lektoratsberuf sichtbarer zu machen und Kooperationen mit anderen Verbänden zu stärken. Warum sie sich für das Ehrenamt entschieden hat, welche Herausforderungen sie sieht und was sie persönlich am meisten inspiriert, erzählt sie im Interview.
Du wurdest im September 2024 in den Vorstand gewählt. Was war für dich der Auslöser, für den Vorstand zu kandidieren?
Meine positiven Erfahrungen mit meinem Engagement im VFLL. Ich war vier Jahre lang Regionalgruppensprecherin in Berlin und gehöre seit 2023 zur AG Aufnahmeordnung, die sich mit der Aufnahme neuer Mitglieder in den Verband befasst. Die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen macht mir großen Spaß und daher konnte ich mir auch gut vorstellen, mich im Vorstand einzubringen.
Welches Thema liegt dir bei der Arbeit im Verband besonders am Herzen?
Ich möchte unseren Beruf sichtbarer machen. Möglichst viele sollen wissen, was für eine wichtige und qualifizierte Arbeit wir leisten. Praktisch für jedes Thema gibt es im VFLL Expertinnen und Experten. Außerdem treibt mich die Frage um, wie wir uns als Verband (trotz des Kartellrechts) für existenzsichernde Honorare einsetzen können.
Wie habt ihr die Arbeit verteilt? Wofür bist du verantwortlich?
Die Verteilung der Zuständigkeiten lief sehr glatt. Wir ergänzen uns da gut. Ich habe mich für den Bereich Kooperation mit anderen Verbänden entschieden. Denn meiner Meinung nach lohnt es sich in allen Bereichen, sich mit anderen Berufsverbänden auszutauschen und zu sehen, wie diese bestimmte Themen angehen. Das betrifft die Kommunikation nach innen und nach außen ebenso wie die Strukturen oder den Einsatz für angemessene Honorare.
Was möchtest du in die Vorstandsarbeit einbringen?
Meine 20-jährige Berufserfahrung und auch meine positiven Erfahrungen in der Verbandsarbeit. Der VFLL war für mich von Anfang an sehr wichtig und ist es bis heute. Bei meinem Start in die Freiberuflichkeit hat er mich sehr unterstützt und auch viel zu meinem professionellen Selbstverständnis beigetragen. Daher habe ich das Bedürfnis, etwas zurückzugeben.
Was an deiner Arbeit im Vorstand inspiriert dich besonders?
Mich begeistert, wie viele sich im VFLL engagieren. Es gibt mir sehr viel Kraft, Dinge gemeinsam mit anderen anzugehen. Dazu gehört auch die Zusammenarbeit im Vorstand. Oft haben wir es mit grundlegenden und auch komplizierten Themen zu tun und müssen dann gemeinsam entscheiden, wie wir damit umgehen. Das gelingt uns richtig gut und das motiviert mich sehr.
Welche Herausforderungen siehst du in den nächsten beiden Jahren und wie möchtest du diese angehen?
Ich finde es sehr wichtig, dass unser Beruf sichtbarer wird. Dies können wir über verschiedene Wege erreichen. Etwa über eine engere Kooperation mit anderen Organisationen oder über eine breitere Öffentlichkeitsarbeit. Dabei ist immer die Frage, wie wir unsere Kundengruppen erreichen. Denn die VFLL-Mitglieder arbeiten in sehr unterschiedlichen Bereichen. Um uns einen aktuellen Überblick zu verschaffen, wollen wir daher in diesem Jahr eine Umfrage zu den Tätigkeitsbereichen unserer Mitglieder durchführen.
Wenn du den VFLL in einem Satz beschreiben müsstest, wie würde er lauten?
Der VFLL ist meine berufliche Familie. Hier kann ich mich mit Kolleginnen und Kollegen austauschen, kann ihre Meinung einholen und mich auch bestärkt fühlen.
Was ist dein Schwerpunkt im Lektorat? Hast du daneben weitere Standbeine?
Mein Schwerpunkt im Lektorat sind Sach- und Fachtexte, vor allem aus den Bereichen Wirtschaft und Politik. Zu meinen Kunden gehören Verlage, Unternehmen, PR- und Werbeagenturen sowie Stiftungen und Vereine.
Aus einem weiteren Ehrenamt ist für mich mittlerweile ein zweites berufliches Standbein geworden: Zwei Jahre lang habe ich Geflüchteten ehrenamtlich Deutschunterricht gegeben und darüber bin ich nun Dozentin an der Volkshochschule Oberhavel geworden. Seit einem Jahr übe ich mit den Deutschlernenden aus aller Welt die deutsche Aussprache.
Liest du in deiner Freizeit? Wenn ja, was?
Einige Jahre habe ich in meiner Freizeit nur wenig gelesen. Aber seit zwei Jahren bin ich in einem Lesekreis und lese wieder recht viel. Wir lesen Romane und Kurzgeschichten, aber auch Sachbücher. Endlich kann ich wieder Buchempfehlungen abgeben – und sie fühlen sich auch noch „qualifiziert“ an, nämlich wenn das Buch uns allen gefallen hat. Es ist wunderbar, gemeinsam über Bücher zu sprechen und zu merken, wie verschieden wir dasselbe Buch lesen und interpretieren.
Welche (anderen) Hobbys hast du?
Die VFLL-Laufgruppe in Berlin hat mir vor vielen Jahren ein neues Hobby beschert: Joggen. Das ist ein toller Ausgleich zur Schreibtischarbeit. Die Laufgruppe gibt es immer noch. Wir treffen uns ab und an zum Trainieren und nehmen auch an Volksläufen teil.
Interview: Katja Rosenbohm
Korrektorat: Sibylle Schütz
Beitragsbild: (c) Corina Alt, privat
Mehr Infos zum Vorstand auf der VFLL-Website
Weitere Infos zur Organisationsstruktur auf der VFLL-Website
Corina Alts Website und Profil im VFLL-Lektoratsverzeichnis
Weitere Interviews mit dem Vorstand:
Zum Interview mit Leonie Adam
Zum Interview mit Julia Hanauer
Mehr zur VFLL-Fachtagung / Mitgliederversammlung 2024:
Gemeinsam Zukunft gestalten: Eindrücke von der VFLL-Fachtagung und Mitgliederversammlung 2024