Es klingt verlockend: Text hochladen, auf „Korrektorat beantragen“ klicken und wenige Minuten später hat man einen fast fehlerfreien Text. Aber klappt das wirklich? Und wie sicher bleiben dabei die Daten? Ein Team des VFLL hat das KI-Tool Textshine fürs Korrektorat getestet.
von Katrin Nägele
Immer wieder stellt sich die Frage, welche KI-Tools wirklich für die Arbeit im Lektorat oder Korrektorat geeignet sind. Da innerhalb des Verbands Interesse an dem Korrektur-Tool Textshine geäußert wurde, nahmen die KI-Nerds 2024 Kontakt zu dessen Gründer Alexander Seifert auf. In der Folge stellte er einem Testteam des VFLL für die Prüfung ein kostenloses erweitertes Zeichenkontingent zur Verfügung. Das Testteam bildete sich aus Mitgliedern der RG Berlin und prüfte das Programm im Winter 2024/2025 – nachdem ein klares Testsetting erarbeitet worden war.
Wer hat getestet?
Die Testgruppe bestand aus den folgenden Mitgliedern: Nadjenka Borch, Andrea Mayer, Vera Palmer, Karen Peter, Lian Stollenwerk-Gans und Markus Schmidt. Bei Rückfragen standen dem Team Sibylle Schütz und Katrin Nägele zur Verfügung.
Dieser Text wurde von Katrin Nägele geschrieben, die zur AG Künstliche Intelligenz (bis 2025 KI-Nerds) gehört. Er fasst die Ergebnisse der Testgruppe zusammen. Die Autorin war an den Tests nicht beteiligt und möchte die Ergebnisse hier möglichst objektiv zusammenfassen.
Da sich Textshine seit den durchgeführten Tests weiterentwickelt hat, haben wir dem Anbieter die Möglichkeit gegeben, Rückmeldung zum Stand von Textshine Stand Mai 2025 zu geben. Diese Anmerkungen sind in den vorliegenden Text eingeflossen und sprachlich kenntlich gemacht.
Wie wurde getestet? Das Testsetting
Als Leitlinien des Tests entwickelte das Team verschiedene Kriterien. Sie sollten den Fähigkeiten des Programms entsprechen, mussten auf andere Tools anwendbar sein und sollten auf messbaren Fakten basieren.
Das Team erarbeitete folgende Hauptkriterien:
- Rechtschreibung und Interpunktion: Werden alle Fehler gefunden? Worauf beruht der Korrekturvorschlag?
- Aufbereitung der Rechtschreibprüfung: Wie spielt die KI das Ergebnis aus? Kann man damit gut weiterarbeiten?
- Anwendungsfreundlichkeit: Lässt sich das Tool auch von Ungeübten leicht bedienen?
- Kosten: Verpflichtet man sich beispielsweise monatlich oder kauft man ein Guthaben ein?
- Sicherheit: Sind Kund*innendaten sicher oder werden sie zu Trainingszwecken des KI-Modells genutzt?
- Individualisierung: Ist beispielsweise die Erstellung eines Wörterbuchs möglich?
- Kommunikation: Wie kann man bei Problemen mit dem Anbieter in Kontakt treten?
Das Team teilte unterschiedliche Texte für die Testreihe unter sich auf. Mehrere Personen ließen den gleichen Text von Textshine korrigieren.
Die Texte
Für diesen Bericht beschränken wir uns auf zwei Texte. Der erste ist ein Auszug aus „Also sprach Zarathustra“ von Friedrich Nietzsche von 1883 aus dem Deutschen Textarchiv. Dieser Text konnte gemeinfrei genutzt werden und beinhaltet einige veraltete Schreibweisen. Der zweite Text stammt aus einem Kundenauftrag zum Thema „Solarfassaden“. Er wurde vom Kunden für den Testlauf freigegeben.
Beide Texte wurden um Tippfehler und Besonderheiten angereichert, zum Beispiel:
- Fußnoten
- URL
- optionale Kommas
- Versalien
- feste Leerzeichen
- Genderstern
- unterschiedliche Schreibweisen von Zahlen
- Maßeinheit mal ausgeschrieben, mal Kurzform (Meter/m)
- eine englische Passage
Das Testteam überprüfte darüber hinaus weitere Texte mithilfe von Textshine. Dabei unterstützte Johannes Sailler das Team, indem er Texte aus seinen Übungsbüchern zum Korrekturlesen zur Verfügung stellte, die ebenfalls um Fehler angereichert wurden. An dieser Stelle vielen Dank für die Unterstützung!
» Stil- oder Logikfehler findet das Programm nicht – darauf ist es auch nicht ausgerichtet. |
Wie funktioniert Textshine?
Auf der Website textshine.com lassen sich 1.000 Zeichen kostenfrei korrigieren. Hierzu muss man den entsprechenden Text in ein Arbeitsfenster kopieren. Für umfangreichere Texte braucht man einen kostenpflichtigen Account.
Im Account kann man den zu korrigierenden Text im ersten Schritt als Word-Dokument (.docx) hochladen. Dies geschieht entweder per Drag and Drop oder man lädt die Datei über den entsprechenden Befehl hoch. Andere Formate als .docx unterstützt Textshine nicht.
Startoberfläche nach Log-in bei Textshine. Im ersten Schritt muss das Dokument
hochgeladen werden. Danach berechnet Textshine die voraussichtliche
Wartezeit für die Korrektur und gibt das verbleibende
Guthaben an. (Bild: Screenshot, Katrin Nägele)
Im zweiten Schritt wird das Dokument von Textshine analysiert. Die Bearbeitungsdauer und das restliche Guthaben werden angezeigt. Ist man mit Preis und Bearbeitungsdauer einverstanden, kann man das Korrektorat beauftragen.
Nach teils wenigen Minuten erhält man den Text korrigiert als Word-Dokument im Änderungen-verfolgen-Modus an die angegebene E-Mail-Adresse zurück.
Kriterium 1: Welche Fehler findet Textshine?
Textshine beschränkt sich auf das Korrektorat. Stil- oder Logikfehler findet das Programm nicht – darauf ist es auch nicht ausgerichtet. Dabei korrigiert das KI-Tool laut Unternehmen nach Duden-Empfehlungen. Trotzdem stellte die Testgruppe fest, dass Schreibweisen durchrutschten, die nicht den Duden-Empfehlungen entsprechen.
Zudem korrigiert Textshine eher „das Nötigste“. Es findet viele Fehler, aber im Test rutschten auch einige Fehler durch – in einem unserer Texte zum Beispiel mehrfach die falsche Kleinschreibung nach Doppelpunkt. Zu sehen ist das in Abbildung 4 bei einem Auszug aus „Also sprach Zarathustra“. Folgt nach dem Doppelpunkt ein vollständiger Satz, so muss großgeschrieben werden.
Auszug aus dem Korrektorat bei „Also sprach Zarathustra“. Grün sind die
Verbesserung von Textshine. Gelb sind die zusätzlichen Korrekturen
durch das Testteam. (Bild: Screenshot, Cornelia Thoellden)
Schwierigkeiten hatte das KI-Tool im Test auch mit Genderzeichen – hier konnte es die möglichen Grammatikfehler nicht zuverlässig erkennen. Ein Ausschnitt aus dem Beispiel im November/Dezember 2024:
„Sind die Multirails an der Fassade befestigt, haben die Handwerker*innen die Wahl: Entweder er befestigt eine Einlegeschiene von K2 Systems an den Rails oder […]“
Grammatisch ist die Anschlussformulierung falsch. Zusätzlich hat die Lektorin Andrea Mayer angemerkt, dass das hier die einzige Stelle im gesamten Dokument ist, an der gegendert wird. Daher würde sie vom Gendern an dieser Stelle absehen. Ihre Korrektur würde demnach „hat der Handwerker die Wahl“ lauten, damit auch im Folgenden der Anschluss mit „Entweder er befestigt […]“ passt.
Ende Mai 2025 korrigierte Textshine den Abschnitt bereits wie folgt: „Sind die Multirails an der Fassade befestigt, haben die Handwerker*innen die Wahl: Entweder sie befestigen […]“ Es ist also festzustellen, dass das KI-Tool innerhalb weniger Monate dazugelernt hat und sich die Korrekturausgabe immer weiter verbessert. Grammatisch passt der Anschlusssatz nun. Allerdings ist der schwerwiegendere Fehler nach wie vor, dass nur an einer Stelle im Text mit Asterisk gegendert wird und der Text daher uneinheitlich vorgeht. Fehler wie diesen kann Textshine jedoch (noch) nicht erkennen.
» Ergebnisse der unterschiedlichen Testpersonen waren nicht identisch. |
Generell sind Vereinheitlichungen ein Problem: Das Team hatte auch Fehler wie Maßeinheiten eingebaut, die einmal ausgeschrieben (Meter) oder einmal als Kurzform (m) verwendet wurden. Diese wurden von Textshine nicht entdeckt. Hierbei handelt es sich zwar nicht um einen klassischen Rechtschreibfehler, da beide Schreibweisen korrekt sind. Trotzdem würde ein Mensch auf eine einheitliche Schreibweise achten.
Auszug aus dem Korrektorat zum Thema „Solarfassaden“.
Grün sind die Korrekturen von Textshine, in den Kommentaren stehen die Korrekturen
durch die Lektorin Andrea Mayer. (Bild: Screenshot, Cornelia Thoellden)
Abbildung 5 zeigt ein Beispiel aus dem Text „Solarfassaden“. Lila markiert sind die Korrekturen von Textshine. Die Lektorin Andrea Mayer (blau) hat zusätzlich unklare Bezüge geklärt oder auch einen wörtlich wiederholten Satz gestrichen. Ebenfalls korrigiert wurde von ihr die Schreibweise der Zahl 8. Da im weiteren Satz die Zahl 15 als Wort ausgeschrieben wird, muss die Zahl 8 ebenfalls ausgeschrieben werden. Schwierigkeiten hatte Textshine auch bei Fehlern wie falschem Plural, falschen Wörtern („Bei“ statt „Beide“), falschem Fall („Dieser“ statt „Diesen“) oder falschen Bezügen.
Zudem hat die Gruppe während der Arbeit festgestellt, dass die Ergebnisse der unterschiedlichen Testpersonen nicht identisch waren. Dieses Resultat liefern auch andere KI-Tools, da die Ausgaben auf Wahrscheinlichkeiten basieren. Die meisten einfachen Fehler wurden zwar in allen Testdurchläufen gefunden, aber eben nicht immer dieselben. Bei Textshine müsste man theoretisch mehrere Durchläufe starten, um möglichst alle Fehler zu finden. Dies ist aufgrund der Abrechnung nach Zeichen allerdings ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor.
» Textshine entwickelt sich – genau wie andere KI-Tools – in hohem Tempo weiter. |
Fremdsprachliche Passagen erkennt die KI und bearbeitet diese dann nicht, weil nur deutsche Texte korrigiert werden. Nach Ansicht der Testgruppe kam Textshine nicht mit Varietäten (z. B. Schweiz, Österreich) zurecht. Das könnte mittlerweile besser aussehen; das Unternehmen selbst sagte 2025: „Wir zählen sowohl schweizerische wie österreichische Tageszeitungen zu unseren Kunden. Nachdem Textshine sehr konservativ korrigiert, bleiben sprachliche Varietäten im Allgemeinen gut erhalten.“
Auch Formatierungen, Fußnoten, URLs etc. bleiben erhalten. Schwierigkeiten hatte Textshine in der Vergangenheit zum Beispiel bei Verweisen, die durch ein Literaturverwaltungsprogramm erzeugt wurden. Diese wurden von Textshine „korrigiert“. Dieser Fehler ist mittlerweile behoben.
Das zeigt: Textshine entwickelt sich – genau wie andere KI-Tools – in hohem Tempo weiter. Jeder Test kann daher nur eine Momentaufnahme abbilden. Wie viele Beispiele hier belegen, ist das Team von Textshine ständig dabei, das Tool leistungsfähiger zu machen. Auf Rückmeldungen von Nutzenden geht es ein und bemüht sich, so schnell wie möglich Lösungen anzubieten.
Kriterium 2 und 3: Aufbereitung der Ergebnisse, Anwendungsfreundlichkeit
Die Anwendung von Textshine ist denkbar einfach und selbsterklärend, auch für Ungeübte. Da Formatierungen, Fußnoten etc. behalten werden und man ein Word-Dokument zurückerhält, kann man nahtlos mit dem Dokument weiterarbeiten.
Die Korrekturen werden nicht erläutert oder belegt. Wer ohnehin nicht in die Tiefen der Grammatik abtauchen will und einfach nur schnelle Ergebnisse braucht, wird darin einen Vorteil sehen. Anderen kann die Transparenz fehlen. Dem Testteam beispielsweise war nicht klar, auf welcher Grundlage das Tool eine Entscheidung trifft, wenn mehrere Schreibweisen dudenkonform sind.
Jeder Korrekturvorschlag kann einzeln angenommen oder abgelehnt werden. Alexander Seifert, der Gründer von Textshine, betont zudem, dass das KI-Tool nicht näher in den Text eingreift: „Textshine ist eine vollautomatische Korrekturlösung, die Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung korrigiert, Ihre Texte nicht umschreibt und alle Änderungen aufzeichnet, sodass Sie stets die Kontrolle über Ihren Text behalten.“
Kriterium 4: Was kostet Textshine?
Das Testteam hat sich auch die Preisgestaltung angesehen:
100.000 Zeichen kosten (Stand April 2025) 45 Euro.
500.000 Zeichen kosten (Stand April 2025) 200 Euro.
Im Sommer 2025 veröffentlichte das Team von Textshine allerdings keine Preise mehr auf seiner Website.
Im Vergleich mit den von uns recherchierten Zahlen kostet ein alternatives Tool wie Languagetool 59,89 Euro pro Jahr. Hier kann man nur 150.000 Zeichen auf einmal prüfen lassen, ist aber grundsätzlich nicht in seiner Zeichenanzahl beschränkt. Zusätzlich bietet Languagetool eine KI-Stilprüfung an. Als weiteren Bonus verfügt es anders als Textshine über einen Styleguide, in dem persönliche Regeln festgelegt werden können.
Kriterium 5: Wie sicher ist Textshine?
Textshine ist DSGVO-konform. Die Server stehen in Deutschland (Stand 2024). Textshine-Gründer Alexander Seifert sagt selbst: „Selbstverständlich werden Ihre Daten nicht aufbewahrt und nicht zum Training unseres KI-Systems verwendet.“ Eingereichte Texte werden nach Angaben des Unternehmens innerhalb von 24 Stunden nach Auftragserteilung automatisch und unwiderruflich gelöscht.
Kriterium 6: Kann man Textshine individualisieren?
In der Basisversion für Einzelpersonen kann (bisher) weder ein Styleguide noch eine Integration in Word verankert werden. Außerdem kann man die Prüfung nicht eingrenzen, z. B. nur auf Wortabstände. Für Verlage bietet Textshine eine Integration in deren Redaktionssysteme. Hier können z. B. Eigennamen festgelegt werden. Ein Wunsch, der beim Testteam aufkam: Das Definieren von bestimmten Schreibweisen der Kundschaft. Das ist aktuell nicht möglich – allerdings ist laut Textshine diese Funktion bereits in der Testphase durch mehrere Medienhäuser (Stand Mai 2025).
» Die Stärken von Textshine liegen im Datenschutz, in der Nachvollziehbarkeit und natürlich in der Geschwindigkeit. |
Kriterium 7: Kommunikation bei Problemen
Bei Fragen oder Problemen erreicht man den Support per E-Mail und Stand Mai 2025 auch per Chatfunktion.
Fazit: Ist Textshine eine Arbeitserleichterung für das Korrektorat oder Lektorat?
Die Stärken von Textshine liegen im Datenschutz, in der Nachvollziehbarkeit und natürlich in der Geschwindigkeit. Das Tool kann bei einfachen Texten im Alltag sicher eine Arbeitserleichterung sein. Bei Fachtexten eignet sich das Tool nur für eine erste Korrektur. Ob es den ersten von zwei Korrekturdurchläufen ersetzen könnte, ist nicht zuletzt eine finanzielle Frage. Besser denkbar wäre wohl, dass es beim Lektorat unterstützt, indem es einfachere Fehler abfischt. So könnte man sich noch besser auf Inhalt, Formulierungen und komplexere Grammatikfehler konzentrieren.
Gespräche in den Regionalgruppen haben gezeigt, dass die Aufträge im Bereich Korrektorat merklich zurückgehen. Die Vermutung liegt nahe, dass viele dieser Aufträge durch KI-Tools erledigt werden – auch wenn die Ergebnisse nicht immer so sauber sind. In diesem Test ist aber auch klar geworden, wo menschliches Korrektorat nach wie vor bessere Ergebnisse liefert.
Natürlich muss jede Person, die eine KI-Anwendung nutzen möchte, vorab prüfen, ob die Anwendung für ihre Zwecke geeignet ist. Grundsätzlich kann aber vor allem die Kombination aus gutem KI-Tool und erfahrenem Korrektorat zu einer Zeit- und damit auch zu einer Kostenersparnis führen. Gerne verweisen wir an dieser Stelle auf den Wegweiser „Künstliche Intelligenz im freien Lektorat“ des VFLL, der im Mitgliederbereich der VFLL-Website zu finden ist.
Gerade durch die schnellen Veränderungen und Weiterentwicklungen auf dem Markt liegt es aber an uns, in regelmäßigen Abständen zu prüfen, welches Tool sich für welche Herausforderungen in unseren Arbeitsalltag aktuell am besten eignet.
Text: Katrin Nägele
Redaktion: Cornelia Thoellden
Korrektorat: Sibylle Schütz
Aufmacherbild: Chris Ciapala über Pixabay
Katrin Nägeles Website und Profil im VFLL-Lektoratsverzeichnis
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Den Wegweiser „Künstliche Intelligenz im freien Lektorat“ und eine Liste nützlicher KI-Tools findet ihr im Mitgliederbereich der VFLL-Website (Login erforderlich).
Auch von mir herzlichen Dank für den Test und informativen Blogbeitrag!
Rechtschreibprogramme neigen ja zu zwei Fehlerarten beim Korrigieren: Sie erkennen Fehler im Text nicht (falsch negativ) und sie korrigieren fälschlicherweise richtige Schreibweisen (falsch positiv). Der Duden-Korrektor beispielsweise markiert die Kleinschreibung nach der Grußformel mit Zeilenumbruch als falsch. Falsch negative Korrekturen sind ärgerlich, falsch positive nervig, beide irreführend. In dem Blogbeitrag wird nur auf die erstgenannte Fehlerart eingegangen. Daher meine Frage: Gab es bei Textshine auch falsch positive Korrekturen?
Liebes Testteam,
vielen Dank für die ausführliche Prüfung von Textshine, das war hochinteressant!
Die Testdetails und Schlussfolgerungen wie „Textshine korrigiert eher das Nötigste“ zeigen klar, dass KI-Korrekturtools an die Vielschichtigkeit und Kreativität menschlicher Textoptimierung noch lang nicht herankommen. Irgendwie beruhigend und ein Grund, als menschlicher Experte nicht den Kopf in den Sand zu stecken, solang die Maschine hier noch Sand im Getriebe hat :)
Danke für diesen ausführliche Text
Ich habe gerade Chatgpt 5.0 und Papyrus geteste an einem eigenem Masuskriptt.
Bei beiden habe ich festgestellt: Wenn ihr gute Ergebnisse erzielen wollt, dann lasst beide nicht in euren Texten verbessern, sondern eine Liste erstellen, deren Elemente ihr dann übernehmen könnt – oder eben auch nicht.
Sonst erhaltet ihr an einigen Stellen seltsame Ergenisse. Vor allem, wenn ihr bewusst von der Rechtschreibung abweicht (Kindersprech, Dialog mit Personen, die nicht perfekt deutsch sprechen …). Dann zerhaut es euch genau das Spezielle, Aber auch sonst ist Vorsicht geboten. Chatgpt wollte hinter dem Gedankenstrich kein Leerzeichen sehen. Ich habe – extra dafür – im Duden nachgesehen. Das hat es offenbar phantasiert.
Am besten: Erst Papyrus, übernehmen was dort sinnvoll angezeigt wird. Dann das ganze nochmals Chatgpt.
Das gilt generell bei Chatgpt. Nicht in den eigenen Texten rumfuhrwerken lassen, sondern eine Liste mit Vorschlägen erstellen lassen. Chatgpt kann Schwächen eines Textes gut erkennen, die Vorschläge sind aber oft sehr 08/15.
Langer Rede kurzer Sinn: AI ist ein toller Sparringpartner. Aber ersetzt weder das Lektorat, noch das Selbstschreiben.