Die Buchmesse in Frankfurt und auch die in Leipzig sind weltweit bekannt. Es gibt aber auch weniger bekannte Buchmessen. Nur knapp fünfzig Kilometer von Frankfurt entfernt fand vor Kurzem die 4. Aschaffenburger Buchmesse im Schloss Johannisburg statt. Sie wurde vom Verein zur Förderung der Dichtung am Untermain, kurz Main-Reim, als Biennale gegründet und präsentiert dem Publikum Verlage, Buchhändlerinnen und Buchhändler, Autoren und Autorinnen aus der Region.
Die VFLL-Mitglieder Tamara Haschke, Jutta Schüler und Michael Zuch haben den VFLL bei dieser Veranstaltung mit einem Stand vertreten. Für den Blog blicken die drei zurück und beantworten im Interview Fragen rund um die Messe.
Von Jutta Schüler, Michael Zuch und Tamara Haschke
Die Frankfurter und auch die Leipziger Buchmesse ist vielen bekannt. Aber wie kann man sich die Buchmesse in Aschaffenburg vorstellen?
Die Aschaffenburger Buchmesse ist vor allem viel kleiner als die großen Messen in Frankfurt und Leipzig. Anstatt über viele Messehallen erstreckt sie sich lediglich über drei Säle (einen für Aussteller und zwei für Lesungen) sowie den großen Eingangsbereich. Das sorgt natürlich für eine wunderbar persönliche Atmosphäre.
Hinzu kommt das Ambiente in dem eindrucksvollen Schlossbau aus rotem Odenwälder Sandstein mit den breiten Marmortreppen und dem festlichen Ridinger-Saal. Das allein lohnt den Besuch. Doch uns ist klar, dass die zahlreichen Besucherinnen und Besucher an diesem Tag vor allem wegen der 24 Ausstellenden und ihres vielfältigen Buchprogramms gekommen sind: vom Odenwaldreiseführer über Kinderbücher und Spessartkrimi bis hin zu historischen Romanen zur Geschichte der Region.
Die lokale Presse nimmt das Ereignis inzwischen als etablierte Plattform für regionale Literatur, Autorinnen und Autoren sowie Verlage wahr. In Aschaffenburg ist vor allem der unkomplizierte und persönliche Kontakt zum Veranstalter Main-Reim gegeben.
Welche Aufmerksamkeit fand der VFLL-Stand in dem kleinen Rahmen dieser Buchmesse?
Der VFLL-Stand in guter Gesellschaft mit zwei Verlagen und der Cafeteria
Im großzügigen Vorraum des Saales waren wir in guter Gesellschaft mit zwei Verlagen und der Cafeteria. Somit führten die Besucherströme direkt an unserem Stand vorbei. Nicht nur das rote VFLL-Roll-up veranlasste Interessierte stehenzubleiben und zu ergründen, welcher Art unser Beitrag an dieser Buchmesse wohl sei. Wie oft bei solchen Gelegenheiten wurde deutlich, dass vielen nicht bewusst ist, wer so alles an der Entstehung eines Buches beteiligt ist und welche zentrale Rolle das Lektorat dabei einnimmt. Aber auch (werdende) Autorinnen und Selfpublisher aus der Region und mögliche Nachwuchslektorinnen fanden sich zu angeregten Gesprächen an unserem Stand ein.
Habt ihr Erfahrungen von der Messe mitgenommen, die für andere kleine Messen nützlich sein könnten?
Die Platzierung war bei dieser Buchmesse gut gewählt. In dem großen Saal wären wir in der U-förmigen Aufstellung der einzelnen Stände weniger aufgefallen, zumal wir nur zwei Bücher zu präsentieren hatten. Außerdem wäre es dort schwerer gewesen, mit Interessierten in Ruhe ein Gespräch zu führen.
von links: Michael Zuch, Jutta Schüler und Tamara Haschke
In Aschaffenburg hatten wir einen großen Stand mit zwei Tischen zur Verfügung, um unser Material zu präsentieren. Daher hatten wir genügend Platz, um unser Tablet mit der VFLL-Website in unsere Standpräsentation zu integrieren und somit im Kleinen einen digitalen Teilauftritt zu erproben, den wir auch für die Frankfurter Buchmesse 2023 ins Auge gefasst haben. Ein visueller Anker wäre sicherlich auch vorteilhaft, um noch mehr Interesse beim Publikum zu wecken. Menschen erfassen Bilder bekanntlich deutlich schneller als Text und entscheiden in Sekundenbruchteilen, ob das Gesehene interessant ist oder nicht.
Text und Fotos: Jutta Schüler, Michael Zuch und Tamara Haschke
Zur Website der 4. Aschaffenburger Buchmesse
Jutta Schülers Website und Profil im VFLL-Verzeichnis
Michael Zuchs Website und Profil im VFLL-Verzeichnis
Tamara Haschkes Website und Profil im VFLL-Verzeichnis
Weitere Blogbeiträge zu regionalen Buchmessen:
Klein, aber fein – die Regionalbuchmesse Oberpfalz (Regionalbuchmesse Oberpfalz 2019)
„Wir finden jeden Wurm im Apfel“ (BuchBerlin 2018)
BuchBerlin: Groß und familiär (BuchBerlin 2017)
Kultveranstaltung: Die Mainzer Minipressen-Messe (Internationale Buchmesse der Kleinverlage und künstlerischen Handpressen 2017)
1. RegensBUCH: Büchermenschen unter sich (RegensBuch 2016)
Wie organisiere ich eine Buchmesse? (Mainzer Buchmesse 2016)