Ins Auto setzen, Musik anmachen und losfahren: Abenteuerlustige und Weltenbummler*innen haben eine neue Sehnsuchtslektüre, denn VFLL-Mitglied Nina Waldkirch entführt mit „Roadtrips Australien“ nach Down Under! Mit 12 Routen, 6 Specials und einer Playlist.
Nina, du hast einen Australien-Reiseführer geschrieben. Was darf man da beim Lesen alles erwarten?
Das Buch ist sogar Reiseführer und Bildband in einem! Der Titel gibt schon die wichtigsten Clous: „Roadtrips Australien – Unvergessliche Traumrouten für den perfekten Urlaub mit Auto, Camper & Motorrad“. Natürlich zeige ich die besten Routen, um diesen riesigen Kontinent und seine vielen Sehenswürdigkeiten in realistischen Etappen zu „erfahren“. Dabei lege ich besonderen Wert auf einen individuellen Reisestil fernab touristischer Pfade. Wo immer es möglich ist, weiche ich von den allseits bekannten Hotspots ab und gebe Geheimtipps. Ob auf der legendären Great Ocean Road, mitten im Outback, im tropischen Regenwald oder auf einer der unzähligen Trauminseln – überall versuche ich, besondere und einsame Highlights zu liefern. Außerdem gibt der Reiseführer praktische Tipps, damit man für sich selbst den perfekten Abenteuer-Urlaub planen kann, etwa nützliche Infos zu 4WDs [Anm. d. Red. Autos mit Allradantrieb], giftigen Tieren oder wann wo das beste Festival stattfindet. Hinweise zu Unterkünften und Restaurants werden ergänzt von Hintergrundinfos zu Natur, Land und Leuten. Alles, was man für die Reise braucht!
Was hast du bei dem Band alles gemacht?
Ich war als Autorin und Fotografin an dem Buch beteiligt. Der Text stammt komplett aus meiner Feder, die abgebildeten Fotos stammen zur Hälfte von mir.
Wie bist du zu dem Buch und auf das Thema gekommen?
Das Thema Reisen ist – neben meinen belletristischen Schwerpunkten Krimis und Thriller – eines meiner Steckenpferde, sowohl als Autorin als auch als Lektorin. Daher habe ich im Sommer 2024 den Bruckmann Verlag zusammen mit einigen anderen Reiseverlagen im Rahmen meiner Akquise angeschrieben. Bruckmann suchte zwar keine Lektorin, aber eine Autorin für Entspannungsreisen in Deutschland.
Nicht so ganz dein Thema, oder?
Nein, mit Fernreisen kenne ich mich besser aus – und das seit Kindesbeinen. Daher habe ich im Gegenzug meine Expertise zu Australien angeboten. Dort war ich schon vier Mal und habe an die tausend qualitativ hochwertige Fotos in petto. Wie der Zufall es wollte, suchte der Verlag auch gerade eine Autorin und Fotografin für „Roadtrips Australien“. Da hab ich natürlich begeistert zugestimmt! Die Pandemie hat insbesondere den Buchmarkt für Fernreisen deutlich erschwert, deshalb freue ich mich sehr über das Vertrauen, das mir vom Bruckmann Verlag bei diesem Projekt entgegengebracht wurde.
Wie lange hast du an dem Buch gearbeitet?
Das Manuskript inklusive Foto-Auswahl habe ich innerhalb von 6 Monaten – mit Unterbrechungen für Lektoratsaufträge – erarbeitet. Doch mit der Manuskriptabgabe endet die Arbeit bekanntlich nicht. Danach kamen noch Lektorat, Umbruchkorrekturen, Erstellen der Bildunterschriften und des Registers und natürlich die Werbung – die man heutzutage als Autor*in oftmals allein stemmen muss. Insgesamt hat mich das Buch etwa 9 Monate Arbeit gekostet.
Nina Waldkirch hat ihre Australien-Roadtrips im Bruckmann Verlag veröffentlicht (Bild: Stefan Klübert)
Gab es spezielle Herausforderungen?
Ja, in Bezug auf die Fotos. Um an die Lizenzen von Fotos zu kommen, die Orte abbilden, an denen ich nicht war, meldete ich mich bei der Medien-Plattform des australischen Tourismus-Büros an. Ich gab den Zweck an, für den ich die Fotos benötigte, und dass mein Buch im September 2025 beim Bruckmann Verlag erscheinen und überall im deutschen Buchhandel für 29,99 € verkauft werden soll. Mein Antrag wurde genehmigt und ich erhielt Zugang zu der Medien-Datenbank. Nachdem ich schon einige Fotos erhalten und an den Verlag weitergeleitet hatte, meldete sich das Tourismus-Büro plötzlich mit dem Hinweis, dass ich die Fotos nun doch nicht verwenden dürfte, weil ich mit meinem Buch eine kommerzielle Absicht verfolge. Offensichtlich ging man davon aus, dass ich das Buch der Öffentlichkeit umsonst zur Verfügung stelle – was ein gutes Beispiel dafür ist, mit welchen Problemen Autor*innen heutzutage kämpfen müssen, wenn es um die gesellschaftliche Wahrnehmung der Professionalität von Kunst und Kultur geht. Die Fotos des Tourismus-Büros mussten alle wieder zurückgerufen und neue Fotos gefunden werden. Dieser kleine Rückschlag wurde jedoch von der unglaublichen Hilfsbereitschaft der Australier*innen wettgemacht, die mir auf meine unzähligen E-Mail-Nachfragen bereitwillig Fotos von ihren Unterkünften und Restaurants zuschickten.
Was hat besonders Freude gemacht?
Meine Erinnerungen an dieses wunderschöne Land wieder aufblühen zu lassen! Für die jeweiligen Routen habe ich in meinen Fotos und Videos geschwelgt und mich beim Schreiben wieder genauso gefühlt wie auf meinen damaligen Reisen in Down Under.
Wie fühlt es sich an, das Werk nun in den Händen zu halten?
Unbeschreiblich schön. Ich wollte schon immer einmal über meine Reisen schreiben – insbesondere über die in Australien. Und da ich nun nicht nur meinen eigenen Text, sondern auch meine eigenen Fotos abgedruckt sehen darf, ist die Freude doppelt so groß.
Gibt es noch etwas, das du uns dazu sagen möchtest?
Auch wenn das Schreiben und Gestalten dieses Reiseführers und Bildbandes mir große Freude bereitet hat, steckt auch sehr viel Arbeit darin. Ich habe trotz Honorar viele unbezahlte Stunden an diesem Buch gesessen und meine Lektoratsaufträge drum herum geplant. Wäre es kein Herzensprojekt von mir gewesen, hätte ich den Schreibauftrag aus finanziellen Gründen wahrscheinlich nicht angenommen. Gerade in Zeiten von KI und in Hinblick auf die erwähnte Foto-Problematik, aber auch auf die generelle Bezahlung von Autor*innen und allen anderen an Buchprojekten Beteiligen wie Lektorat, Korrektorat, Buchsatz, Fotografie und Lithografie, würde ich mir eine bessere Entlohnung und Wertschätzung aller Künstler*innen wünschen.
„Roadtrips Australien – Unvergessliche Traumrouten für den perfekten Urlaub mit Auto, Camper & Motorrad“ ist im September 2025 beim Bruckmann Verlag erschienen. Bestellen kann man es entweder beim Verlag oder bei Autorenwelt, wo Autor*innen zusätzliche 7 % mit ihren Werken verdienen.
Redaktion: Cornelia Thoellden
Korrektorat: Sibylle Schütz
Aufmacherbild: Cover „Roadtrips Australien“, Copyright: Taras Vyshnya/Shutterstock.
Nina Waldkirchs Website und Profil im VFLL-Lektoratsverzeichnis und Instagram-Account
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