Coverbild „Buchsatz-Kompass“

„Ich sollte mich endlich mal hinsetzen und dazu ein Buch schreiben“

VFLL-Mitglied Gabi Schmid aus der Regionalgruppe Stuttgart hat in den letzten Jahren schon mehrere Romane veröffentlicht. Nun hat sich die Buchsatz-Expertin des Themas Buchherstellung angenommen und das Fachbuch „Buchsatz-Kompass“ geschrieben. Wie es zu dem Buch kam und an wen es sich richtet, beantwortet die Autorin im Blog.

Um was für ein Werk handelt es sich?

Cover des Buches „Buchsatz-Kompass“

Cover des Buches „Buchsatz-Kompass“, Cover, © Büchermacherei

Mein Fachbuch „Buchsatz-Kompass“ ist für alle Schreibenden, die ihr Manuskript optimal für den Druck vorbereiten möchten. Es ist auch eine Ergänzungslektüre für interessierte Lektor*innen; der Buchsatz-Kompass könnte auf dem Schreibtisch einen Dauerplatz bekommen. Es ist ein Handbuch, in das man immer wieder reinschaut bzw. dessen Seiten man aufschlägt, auf denen man schon mit Klebezetteln die wichtigsten Stellen markiert hat.

Wie bist du zu dem Werk gekommen?

In jedem Projekt, das ich betreue, tauchen dieselben Fehler und dieselben Fragen zum Themenkomplex Buchherstellung auf. Es gibt bisher wenig Literatur zum Thema Buchsatz für Autor*innen. Meine Partnerin in der BÜCHERMACHEREI Ursula Hahnenberg meinte vor drei Jahren, ich sei wie ein wandelndes Lexikon betreffend Buchsatz und Selfpublishing und ich sollte mich endlich mal hinsetzen und dazu ein Buch schreiben. Lange überlegt, dann „Gesagt, getan!“. Geschrieben war es in kurzer Zeit. Danach wurde es mehrfach testgelesen und selbstverständlich lektoriert und korrigiert. Allerdings hat es dann doch sehr lange gedauert, bis ich mich dazu „durchgerungen“ habe, es herauszugeben. Im Gegensatz zu meinen Romanen hatte ich ein echtes Problem mit meinem Perfektionismus, ein Fachbuch zu publizieren, und prüfte alles x-mal, ob nicht doch noch etwas Fehlerhaftes zu finden wäre … Es war … ein Prozess!

Hast du in einem Verlag publiziert oder per Selfpublishing?

Der Buchsatz-Kompass ist Bestandteil einer Fachbuchreihe, die wir nun nach und nach ganz bewusst im Selfpublishing herausgeben möchten.

Wie lange hast du an dem Buch gearbeitet?

Von der Entstehung bis zum Veröffentlichungsdatum waren es 755 Tage = 2 Jahre, 3 Wochen, 4 Tage.

Gab es spezielle Herausforderungen?

Die größte Herausforderung bestand darin, meinen Perfektionismus zu besiegen. Denn irgendwann war klar, dass ich nicht alle Themen, die mir wichtig waren, in diesem Buch ansprechen kann, ohne dass es ein 500-Seiten-Werk wird. Daher habe ich mich entschlossen, nur die wichtigsten Themen aufzunehmen. Es ist aber noch ein Band 2 in Zusammenarbeit mit VFLL-Kollegin Rebekka Redwitz geplant, der tiefere technische Einblick gewähren wird.

Was hat besonders Freude gemacht?

Die Zusammenarbeit im Team – das Brainstormen mit Testleserinnen und Lektorinnen (Dorrit Bartel, Gisela Lehmeier, Ursula Hahnenberg), mit Rebekka Redwitz, die den Buchsatz entworfen und umgesetzt hat.

Wie fühlt es sich an, das Werk nun in den Händen zu halten?

Irgendwie unwirklich.

Gibt es noch etwas, das du uns dazu sagen möchtest?

VFLL-Mitglied und „Buchsatz-Kompass”-Autorin Gabi Schmid

Manchmal muss man sich aus der Komfortzone wagen, um etwas Neues auf den Weg zu bringen.


Interview: Katja Rosenbohm
Beitragsfoto: Cover, © Büchermacherei


Gabi Schmid: Buchsatz-Kompass, 164 Seiten, Softcover, 2024, 22,50 Euro, ISBN 978-3-347-96549-2.

Das Buch ist als Taschenbuch, Hardcover und E-Book erhältlich.

Das Buch bei tredition. Das Buch ist außerdem über den Buchhandel und online erhältlich.


Weitere Infos zum Buch


Gabi Schmids Website und Profil im VFLL-Lektoratsverzeichnis

Mit Unterstützung von Dorrit Bartel, Gisela Lehmeier, Ursula Hahnenberg und Rebekka Redwitz


Weitere Buchvorstellung der Autorin:
„Lichter im Advent“ – ein kalorienfreier Adventskalender (2018)


Weitere Beiträge mit bzw. von der Autorin:
„Ein Roman wie eine Sinfonie“ (2023)
Auf de schwäbsche Eisebahne … nach Ulm (2023)
Die Regionalgruppe Stuttgart hat gewählt! (2023)


Weitere Blogbeiträge aus dieser Reihe:
„Die Lesenden können vom Sofa aus Berlin erkunden“ (2024)
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Ein Gedanke zu „„Ich sollte mich endlich mal hinsetzen und dazu ein Buch schreiben“

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