Die Regionalgruppe Niedersachsen hat sich im Rahmen eines Themenabends mit dem Thema Altersvorsorge beschäftigt und einen Schwerpunkt auf die finanzielle Vorsorge von Frauen gelegt. Katrin Opatz, Mitglied der RG Niedersachsen, hat den Abend zusammengefasst.
Von Katrin Opatz
Altersvorsorge – ein Thema, über das frau, aber auch man, vielleicht lieber nicht nachdenken will, aber sollte. Im Oktober trafen sich deshalb 16 Mitglieder der Regionalgruppe Niedersachsen zum Online-Vortrag über eben dieses Thema, in dem es schwerpunktmäßig um die Absicherung von Selbstständigen ging. Eingeladen hatten wir dafür Ursula Oelbe, seit 1995 unabhängige Fachberaterin für Finanzdienstleistungen (IHK).
Zuerst stellte sich die Frage: Reicht die gesetzliche Rente nicht? Diejenigen, die ihren Rentenbescheid schon einmal genau unter die Lupe genommen haben, kennen die Antwort bereits: Nein, meist nicht. Oder, wie die Referentin ausführlicher erklärte:
Wer 40 Jahre lang Vollzeit arbeitet bei einem durchschnittlichen Verdienst von 40.000 Euro im Jahr, erhält ca. 1.400 Euro Rente brutto. Frauen hingegen haben selten so eine geradlinige Erwerbsbiografie. Stattdessen arbeiten sie im Regelfall fünf bis zehn Jahre in Vollzeit und bekommen anschließend zwei Kinder. Nach dem Wiedereinstieg ins Arbeitsleben folgen circa 25 Jahre im Teilzeitjob. Zwar erhöht sich für jedes Kind der Rentenanspruch, aber gerade die Einbußen durch die Teilzeitarbeit können damit nicht ausgeglichen werden. Durchschnittlich erhalten Frauen nur 653 Euro Rente, Männer hingegen 1.130 Euro. Kein Wunder, dass Frauen im Alter häufiger Grundsicherung beziehen als Männer.
Was kann frau daher tun, um sich abzusichern? In einem ersten Schritt sei es wichtig zu klären, wie viel Geld man im Alter schätzungsweise benötigt: Indem man einen Überblick zu den aktuellen Fixkosten und Extraausgaben erstellt, die Ausgaben herausnimmt, die in der Rente entfallen, und steigende Kosten in anderen Sektoren (Gesundheit, Pflegebedürftigkeit) einplant. Die Inflation wird dabei nicht einberechnet, weil deren Entwicklung nicht vorhersehbar ist – wie wir alle gerade merken. In einem zweiten Schritt empfiehlt die Dozentin sich über die verschiedenen Modelle zur Altersvorsorge innerhalb einer unabhängigen Beratung zu informieren.
Es ist viel zu beachten, will frau für sich das Passende finden, viel mehr als in diesem kurzen Überblick erwähnt werden konnte, der nicht einmal ansatzweise eine Beratung ersetzen kann. Die Referentin hat einen Einstieg in eine komplexe Welt vermittelt. In der Regionalgruppe gab es nicht wenige, die erleichtert waren, dass sie bei der Wahl ihrer privaten Altersvorsorge die richtige Entscheidung getroffen haben. Die anderen ermutigte Ursula Oelbe, sich um eine Absicherung zu kümmern, gleichgültig wie alt sie seien. Wer dies in Angriff nehmen möchte, achte am besten darauf, sich unabhängige Berater:innen für Altersvorsorge zu suchen.
Text: Katrin Opatz
Porträt: (c) Katrin Opatz
Beitragsbild: (c) Greg Montani / pixabay
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