Symbolbild Leipziger Buchmesse

„Ein Tag ist viel zu kurz für die Leipziger Buchmesse“

Nach drei ewig lang erscheinenden Jahren ohne lebendiges buntes Messetreiben war es endlich wieder so weit: Die Leipziger Buchmesse öffnete wieder ihre Tore und empfing tausende glückliche Besucher*innen. Unter ihnen VFLL-Kollegin und stellvertretende Pressereferentin Sibylle Schütz, die hier über ihre Messeerlebnisse berichtet.

Endlich wieder Leipziger Buchmesse live!

Ich kann mich noch genau an den Moment vor drei Jahren erinnern, als die Buchmesse wegen Corona abgesagt wurde. Welche Enttäuschung dies auslöste. Mit einer guten Freundin und Kollegin hatte ich mich in Leipzig verabredet, wir wollten mehrere Tage sowohl die Buchmesse als auch die Stadt erkunden. Und dann die kurzfristige Absage – das war echt herb. Doch nun konnte ich sie endlich wieder live erleben. JUHU!

Beeindruckende Atmosphäre ohne Geschiebe und Gedränge

Sibylle Schütz (rechts im Bild) mit VFLL-Kollegin Kerstin Salvador, Foto: Sibylle Schütz

Gemeinsam mit meiner Kollegin Kerstin Salvador machte ich mich am Messefreitag von Berlin aus auf den Weg nach Leipzig und wir erlebten einen wundervollen Messetag. Es tat so gut, sich endlich wieder live und nicht mehr via Zoom oder über sonstige elektronische Hilfsmittel als Kachel zu sehen, sondern sich persönlich und direkt zu erleben. Es war einfach beeindruckend, wie viele buch- und lesebegeisterte Menschen durch die Hallen streiften. Die Atmosphäre war durchweg fröhlich und heiter, kein Geschiebe und Gedränge, auch wenn es manchmal eng wurde. Ich hatte den Eindruck, dass alle, die die Messe besuchten, einfach nur froh und glücklich waren, endlich wieder durch die Messehallen zu schlendern, sich 1001 Bücher anzuschauen und bei einer der zahlreichen Veranstaltungen dabei zu sein.

Da in einer Halle das Thema Manga und Comic im Mittelpunkt stand, begegneten uns viele fantasievoll gekleidete Figuren. Sie belebten das ganze Treiben und wurden von vielen bestaunt und fotografiert.

Netzwerken mit der Branchenpresse und Podiumsgespräch mit VFLL-Kollegin Johanna Schwering

Links im Bild: Johanna Schwering, diesjährige Gewinnerin des Übersetzerpreises der Leipziger Buchmesse, Foto: Sibylle Schütz

Als frischgebackene zweite Pressereferentin des VFLL führte mich mein erster Weg zu den Ständen der Branchenpresse wie Börsenblatt, Buchreport und BuchMarkt, um mich dort vorzustellen und Kontakte zu knüpfen. Dann ging es weiter zu einem Highlight des Tages: zur Veranstaltung mit unserer VFLL-Kollegin Johanna Schwering, der diesjährigen Gewinnerin des Preises der Leipziger Buchmesse für die beste Übersetzung. Am Vortag hatte bereits die Preisverleihung stattgefunden und tags darauf war das vom „Verband der Übersetzer/innen“ (VdÜ) auf dem Forum International veranstaltete Podiumsgespräch, das unter dem Motto stand: Überraschungsgast mit Krone. Die Veranstaltung war sehr gut besucht und alle hörten aufmerksam und interessiert zu. Im Gespräch mit der Moderatorin Anne Posten erfuhren wir sehr viel über die Autorin Aurora Venturini und den von Johanna Schwering aus dem argentinischen Spanisch übersetzten Roman „Die Cousinen“. Es ist eine außergewöhnliche Geschichte, in der die heranwachsende Protagonistin Yuna fast ohne Punkt und Komma über ihr Leben im Alter zwischen zwölf und achtzehn Jahren erzählt. Bemerkenswert ist, dass die Autorin bereits 84 Jahre war, als sie diesen Roman schuf und auch erst dann mit ihren Büchern erfolgreich wurde.

Standdienst am gemeinsamen Stand von BücherFrauen und VFLL

(Von links) Kerstin Salvador, Johanna Schwering und Sibylle Schütz am VFLL-Messestand, Foto: privat

Nach Mittagspause und Besuchen bei Verlagsständen, dem Stöbern in Büchern, Knüpfen neuer Kontakte und Pflegen von schon bestehenden war Standdienst angesagt. Gemeinsam mit den BücherFrauen hatte der VFLL einen schönen Eckstand, der unter anderem als Treffpunkt für Kolleg*innen diente und an dem sich auch einige Interessierte über den VFLL und dessen Angebote informierten. Auch die frisch gekürte Preisträgerin Johanna Schwering besuchte den Stand und wir konnten ihr als Verband nochmals herzlich gratulieren. Viel zu schnell ging die Zeit vorbei und als wir um 18 Uhr die Ansage hörten, dass wir die Hallen verlassen mögen, da war eindeutig klar: Ein Tag auf der Buchmesse ist viel zu wenig.

So zogen wir mit einem lachenden, ob der vielen schönen Erlebnisse, und einem weinenden Auge via Bahnhof von dannen.

Bis zum nächsten Jahr! Dann aber mindestens für zwei Tage!

Text: Sibylle Schütz
Beitragsbild: (c) Leipziger Messe / Jens Schlüter
alle anderen Fotos: (c) Sibylle Schütz


Save the date: Die Leipziger Buchmesse 2024 findet im nächsten Jahr statt vom 21. bis zum 24. März 2024


Sibylle Schütz’ Website und Profil in der VFLL-Datenbank


Weitere Beiträge zur Buchmesse Leipzig:
VFLL-Mitglied Johanna Schwering nominiert für den Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse (2023)
buchmesse_popup: Wie aus dem Nichts entstanden (2022)
Buchmesse mit jeder Menge VFLL (2017)

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