Henrike Doerr, Trainerin „Grundlagen des Lektorats“

Grundlagen des Lektorats

Viele freie Lektorinnen und Lektoren haben schon die Grundlagenseminare des VFLL besucht. Sie haben damit wichtiges Handwerkszeug vermittelt bekommen und dieses während der Seminare gleich ausprobiert. Die Feedbacks sind durchweg positiv und wir freuen uns, im Blog Henrike Doerr, VFLL-Mitglied und Trainerin von „Grundlagen des Lektorats“, zu Wort kommen zu lassen.

Übrigens: Das Grundlagenseminar Teil 1 „Einstieg“ findet als Online-Seminar vom 31. Januar bis 2. Februar von 9 bis 13 Uhr statt. Es gibt nur noch wenige Plätze, also am besten gleich anmelden.

Wolltest du schon immer Lektorin werden oder hattest du als Kind einen anderen „Traumberuf“?

Ganz früher, als ich noch klein war, wollte ich Ärztin werden. Ich finde das immer noch einen tollen Beruf. Aber spätestens als Teenager war für mich klar: Lektorin – das ist es!

Wie war dein beruflicher Werdegang?

Ich habe Germanistik und Philosophie in Leipzig studiert. Nach dem Studium habe ich ein Lektoratsvolontariat in einem Belletristikverlag in Prag gemacht und wurde im Anschluss daran übernommen. Als ich irgendwann zurück nach Deutschland wollte, habe ich in einen Sachbuch- und Zeitschriftenverlag gewechselt. Nach ein paar Jahren hatte ich das Gefühl, mich dort nicht so weiterentwickeln zu können, wie ich es mir wünschte. Deshalb habe ich mich selbstständig gemacht.

Seit wann bist du freiberufliche Lektorin?

2010 habe ich textwelten – Lektorat und Redaktion gegründet. Seitdem hat sich viel getan: Neben dem Lektorat biete ich mittlerweile auch Workshops an und ich arbeite als Texterin für Unternehmenskommunikation. Dem Lektorat werde ich aber immer treu bleiben. Das ist und bleibt meine Passion.

Und seit wann bist du im VFLL?

Ich bin direkt mit meiner Selbstständigkeit 2010 in den Verband eingetreten.

Was schätzt du am Verband?

Ich schätze den kollegialen Austausch und die Tatsache, dass wir gemeinsam eine Stimme haben. Als Soloselbstständige fühlt man sich ja leicht allein auf weiter Flur. Im Verband können wir gemeinsam füreinander eintreten. Und dann schätze ich natürlich das Weiterbildungsangebot sehr. Da hat sich immens viel getan, seit ich eingetreten bin. Ich habe großen Respekt vor der Leistung des Fortbildungsteams.

Wie kam es dazu, dass du die drei Grundlagenseminare für den VFLL übernommen hast, oder hast du sie selbst kreiert?

Symbolbild Online-Seminar „Grundlagen des Lektorats“

(c) Alexandra Koch / pixabay

Die Akademie der Deutschen Medien bietet ja schon lange eine dreiteilige Weiterbildung zum Lektorat an. Und ich habe schon immer gedacht: Wieso macht das eigentlich nicht der VFLL? Wir sind doch die Expert*innen! Deshalb habe ich schließlich Silke Leibner vom Fortbildungsteam angeboten, dass ich eine dreiteilige Grundlagenreihe zum Lektorat durchführen könnte. Sie war sofort begeistert von der Idee. So habe ich mir überlegt, was zu einer Grundlagenausbildung gehören müsste, und habe die Workshops entwickelt. 2022 konnten sie zum ersten Mal stattfinden.

Du betreibst auch einen Blog. Hast du da einen inhaltlichen Schwerpunkt?

Im Blog geht es um Sprach- und Schreibthemen. Ich gebe ja ganz unterschiedliche Workshops zum beruflichen und kreativen Schreiben, aber auch zu allgemeineren Themen wie Akquise oder dem Umgang mit Kunden und Kundinnen. Im Blog greife ich einige Themen auf für Leute, die vielleicht keine Zeit haben, in meine Workshops zu kommen. Ich habe auch ein paar wiederkehrende Rubriken für das ganz schnelle Lesen, zum Beispiel den Schreibtipp für Eilige oder den Creativity Booster – eine kurze Schreibübung für zwischendurch.

Was macht dir am meisten Spaß von deinen verschiedenen Tätigkeiten oder gibt es da keinen großen Unterschied?

Ich glaube, ich brauche die Mischung. Ich möchte keines meiner drei Standbeine mehr missen! Das Tolle an der Mischung ist, dass ich immer wieder andere Schwerpunkte setzen und mir meine beruflichen Herausforderungen so flexibel suchen kann. Ich liebe es, so zu arbeiten. Ich fürchte, für die Festanstellung bin ich verdorben.

Hast du bestimmte Hobbys, die du als Ausgleich zur Arbeit pflegst?

O ja, ich habe einige Hobbys. Ich treibe ziemlich viel Sport. Nach dem Rumgehocke am Schreibtisch muss ich mich regelmäßig auspowern. Ich gehe klettern, drinnen wie draußen. Aktuell bereite ich mich auf meinen ersten Marathon vor. Da bin ich ziemlich aufgeregt, wie das wohl klappen wird. Außerdem habe ich noch einen Garten, dem ich mit Leidenschaft Tomaten und Gurken abringe.

Interview: Sibylle Schütz
Beitragsfoto: (c) Henrike Doerr / privat


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Weitere Blogbeiträge aus dieser Reihe:

„Ich wollte mich nach Lust und Laune weiterbilden“ (2022)
„Ich hab einfach gemacht und dabei gelernt“ (2022)
„Ich habe gelernt, mehr auf mein Herz als auf meinen Kopf zu hören“ (2022)
„Der Name Textzicke passt ja auch irgendwie zum Lektorat“ (2021)
„Ich freue mich ungemein an kuriosen Fragen“ (2021)
„Mein Kindheitstraum war, dass ich irgendwann den Nibelungenschatz heben würde …“ (2021)
„Typisch gibt es bei mir nicht“ (2021)
„Ich bin wirklich aus allen Wolken gefallen“ (2020)
„In Südafrika lebt es sich ganz ‚lekker‘“ (2020)
„Heute bin ich mit vielen Schreibenden und anderen Kulturschaffenden vernetzt“ (2020)

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