VFLL intern: Die Regionalgruppe Bayern hat gewählt!

Wahlen in der Regionalgruppe Bayern: Petra Renkel, bisher im Team mit der 1. Sprecherin Dr. Mirjam Heintzeler, bildet zusammen mit Tanja Böhm das neue Sprecherinnen-Duo. Claudia Ehrenfeuchter wurde als bisherige Delegierte für den Regionalrat bestätigt.

Die Regionalgruppe Bayern hat eine Besonderheit: Sie besteht aus zwei Teilgruppen. Neben Südbayern und der Region um München gibt es eine weitere Gruppe in Nordbayern in der Metropolregion Nürnberg/Fürth. Ansprechpartnerin dort bleibt Marion Voigt.

An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Mirjam für ihr Engagement in den letzten acht Jahren als RG-Sprecherin! Wir wünschen dem neuen Team alles Gute und viel Erfolg. Habt viel Freude im Amt! Nun lassen wir das neue Team zu Wort kommen.

Seit wann arbeitet ihr selbstständig als Lektor*innen? Seid ihr mit Beginn der Selbstständigkeit direkt Mitglied im Verband geworden?

Claudia Nach über zehn Jahren als angestellte Lektorin, habe ich mich 2009 selbstständig gemacht. Ob ich direkt gleich am Anfang Mitglied wurde, weiß ich gar nicht mehr, aber ich bin schon lange Mitglied.

Petra Ab Ende der 1990er-Jahre habe ich zunehmend als Selbstständige im Kulturbereich gearbeitet. Im Rahmen meiner Kulturprojekte in unterschiedlichen Sparten für verschiedene Institutionen fielen immer auch Beratungen und Lektorate vor allem für Nachwuchsautor*innen an, daneben mehr oder weniger große Publikationen. Von der Redaktion und dem Lektorat umfangreicher Ausstellungskataloge über das Schreiben von Texten, Pressemitteilungen bis hin zur Erstellung von Plakaten und Flyern im Rahmen der Pressearbeit war alles dabei. Ich war als Freie zunächst in der KSK versichert, bin dann raus und wollte nach der Kinderpause wieder rein, als ich für verschiedene kulturelle Einrichtungen umfassendere Lektoratstätigkeiten übernommen hatte. Der Antrag auf Wiederaufnahme wurde allerdings erst einmal abgelehnt. Im Rahmen meiner Recherchen für den Widerspruch bin ich auf den VFLL gestoßen. Ich bin sofort Mitglied geworden, weil ich einerseits toll fand, was der Verband macht, ich mir aber auch sehr viel bessere Chancen für die Wiederaufnahme in die KSK erhofft hatte. Das war 2012.

Tanja Seit Oktober 2020 arbeite ich als freie Lektorin in den Bereichen Spannungsliteratur und Phantastik und im August 2021 bin ich auf Empfehlung einer Kollegin auf den Verband aufmerksam geworden und beigetreten.

Marion Ich bin seit 1996 selbstständig als Lektorin und mit der Gründung des Verbands in den VFLL eingetreten.

Was macht für euch die Mitgliedschaft im VFLL aus? Wovon profitiert ihr auch noch nach mehreren Jahren?

Claudia Am Anfang habe ich am meisten vom „Leitfaden Freies Lektorat“ profitiert, den hatte ich schon vor der Mitgliedschaft. Er war in den ersten Jahren mein ständiger Ratgeber. Der Eintrag im VFLL-Lektoratsverzeichnis hat mir einige Kundinnen und Kunden gebracht. Sehr gut finde ich auch das große Seminarangebot, das ich regelmäßig nutze.

Wichtig ist mir der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen, man fühlt sich nicht so als Einzelkämpferin.

Petra Na ja, erst einmal ganz profan: Meine Mitgliedschaft im VFLL hat sicherlich mit dazu beigetragen, dass ich wieder über die KSK versichert bin. Und genauso wichtig: Für die Professionalisierung meiner Lektoratstätigkeit habe ich enorm von den VFLL-Aktivitäten sowie den Kolleginnen und Kollegen profitiert. Das heißt: auf der einen Seite lebenslanges Lernen mit hervorragenden, maßgeschneiderten Fortbildungen. Auf der anderen Seite persönliche Begegnungen mit fachlichem Austausch im Rahmen von Themenabenden, Exkursionen, Telefonaten und Diskussionsmailinglisten. Diese Möglichkeiten zur Begegnung sind für mich enorm wichtig als Ausgleich zur eher einsamen Schreibtischtätigkeit.

Marion Voigt, (c) Simone Kessler, simoarts.com

Tanja Es ist nicht selbstverständlich, dass es einen Berufsverband gibt, der die Interessen von Lektor*innen nach außen vertritt, und der so viele Möglichkeiten bietet: Fortbildungen, Patenschaftsprogramm für neue Mitglieder, regionale und überregionale Treffen und Ausflüge, interne Vorträge aus verschiedenen Bereichen etc.

Am schönsten ist es, dass die Kolleg*innen nicht nur kompetent bei allen Fragen weiterhelfen können, sondern auch unglaublich nett sind.

Marion Die Mitgliedschaft ist für mich ein unschätzbarer Teil meines Berufsalltags, weil ich immer Anregung, Rat und Austausch auf den verschiedenen Ebenen der Verbandsaktivitäten finden kann.

Lust aufs Ehrenamt?! Was motivierte euch zur Kandidatur?

Claudia Ich bin gern in Netzwerken, in die ich mich einbringen kann und die das fehlende Gespräch in der Kaffeeküche für mich als Soloselbstständige ersetzen können. Daher sollte die Regionalgruppe Bayern in jedem Fall weiterbestehen, also wurde und blieb ich Delegierte, jetzt schon in der zweiten Amtszeit.

Weil dies nicht mein einziges Ehrenamt ist, musste ich meiner Familie versprechen, dass es bei dem Amt der Delegierten bleibt. Dieses Amt verkörpert für mich ganz besonders den Netzwerkgedanken. Der regelmäßige Austausch mit den anderen Regionalgruppen macht mir großen Spaß.

Petra Bei dieser Frage musste ich schon vor zwei Jahren grinsen. Ausrufe-Fragenzeichen nach „Lust aufs Ehrenamt“ passt immer noch gut. Nach zwei Jahren im Sprecherinnenteam wusste ich einerseits um die Gestaltungs- und Begegnungsmöglichkeiten, die Lust auf Mehr machen! Aber habe ich immer die Zeit? Ein Restzweifel blieb. Nachdem sich erneut etliche Unterstützer*innen für unterschiedliche Aufgaben während des Wahlabends gefunden haben, das Veranstaltungsteam für die bayerischen Aktivitäten und das Patenschaftsteam bestehen bleiben und neben den Wiederholungstäterinnen Claudia als Delegierte und Marion für Nordbayern noch Tanja als tolle Kollegin dazugestoßen ist, überwog die Lust. Was mich aktuell sehr umtreibt, ist der Gedanke, dass unsere Leistungen in der Öffentlichkeit noch viel sichtbarer werden sollten. Damit einher geht auch die Hoffnung auf Akzeptanz von angemessenen Honoraren. Vielleicht können unsere bayerischen Vernetzungs- und Veranstaltungsaktivitäten ein kleines Stückchen dazu beitragen. Das ist Teil meiner Motivation für die nächsten zwei Jahre.

Tanja Als Neuling habe ich mich im Patenschaftsprogramm sehr gut aufgehoben gefühlt und bin dieses Jahr selbst als Patin mit dabei. Die Fortbildungen, die ich besucht habe, waren großartig organisiert und durchgeführt. Es gibt so viele wunderbare Kolleg*innen, die sich für den Verband und in den Regionalgruppen engagieren, sodass ich nach intensiven Diskussionen und vielen Unterstützungszusicherungen schließlich ins kalte Wasser gesprungen bin. Jetzt freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit Petra und Claudia sowie den anderen Mitgliedern und bin gespannt, was die Zukunft so bringt.

Marion Als Kontaktfrau in Nordbayern habe ich kein Amt, aber ich schaffe einen weiteren Knoten im VFLL-Netzwerk und erleichtere damit hoffentlich die Kommunikation unter den weit verstreuten Mitgliedern der Regionalgruppe.

Interview: Katja Rosenbohm
Beitragsbild (Collage): (von links) Claudia Ehrenfeuchter, Petra Renkel, Tanja Böhm
Porträtfoto: Marion Voigt, (c) Simone Kessler, simoarts.com

Claudia Ehrenfeuchters Website und Profil im VFLL-Lektoratsverzeichnis
Petra Renkels Profil im VFLL-Lektoratsverzeichnis
Tanja Böhms Website und Profil im VFLL-Lektoratsverzeichnis
Marion Voigts Website und Profil im VFLL-Lektoratsverzeichnis

Mehr Infos zur Regionalgruppe Bayern und der Region Nürnberg/Fürth auf der VFLL-Website

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Marion Voigt über „Herr Katz, Isolde und Ich – oder wie macht man eigentlich ein Buch?“ (2015)

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