Mutterschaft, Familienleben und Erziehung sind drei Themen, mit denen sich VFLL-Kollegin Katharina Spangler schon länger intensiv als Lektorin auseinandergesetzt hat. Nun hat sie darüber hinaus zusammen mit einer Psychologin und Familienbegleiterin gleich zwei Ratgeber für Mütter geschrieben, die beide im letzten Jahr erschienen sind. Im Bloginterview beantwortet die Autorin Fragen rund um ihr erstes Werk „Die Klügere gibt ab“.

Um was für ein Werk handelt es sich?

Cover „Die Klügere gibt ab“, (c) humboldt-Verlag

„Die Klügere gibt ab“ ist ein Ratgeber für Mütter, die sich im Alltag mehr Entlastung wünschen. Denn Mutterschaft ist bereichernd und schön, aber eben auch verdammt anstrengend. Aufgrund überzogener Erwartungen neigen Mütter dazu, sich um alle zu kümmern, außer um sich selbst. Bis sie nicht mehr können. Mit meiner Co-Autorin Michèle Liussi schreibe ich darüber, wie man sich ein soziales Netz aufbauen, Verantwortung teilen und Erschöpfung vermeiden kann.

Wie warst du daran beteiligt?

Ich bin Teil eines Autorinnenduos und habe das Buch gemeinsam mit Michèle geschrieben, die in Tirol als Familienbegleiterin für die frühen Hilfen arbeitet bzw. mittlerweile ein Team von Begleiterinnen leitet. Sie ist Psychologin und hat im Beruf täglich mit erschöpften Müttern zu tun.

Wie bist du zu dem Werk oder auf das Thema gekommen?

Ich litt nach der Geburt meines zweiten Sohnes unter einer Wochenbettdepression. Nachdem ich diese schwierige Zeit überstanden hatte, wollte ich gerne anderen Müttern in ähnlichen Situationen helfen. Es gab bereits viele Erfahrungsberichte und auch Sachbücher zum Thema, aber keinen richtigen Ratgeber, so wie ich ihn mir gewünscht hätte. Die Ratgeberautorin Inke Hummel, deren Bücher ich lektoriere, hat das mitbekommen und mich mit Michèle „verkuppelt“, der es genau so ging. Auch sie hatte festgestellt, dass ein praxisbezogener Ratgeber für betroffene Mütter fehlte. Gemeinsam konnten wir die Sicht einer Betroffenen und die einer Helferin verbinden.

Hast du in einem Verlag publiziert oder per Selfpublishing?

Wir haben unser Exposé an verschiedene Verlage geschickt, einige Angebote bekommen und uns für den humboldt Verlag entschieden, bei dem auch unser zweites Buch „Täglich grüßt das Schuldgefühl“ erschienen ist.

War es schwierig, einen Verlag zu finden?

Es ging glatt auf dem klassischen Weg über ein Exposé. Es war sicher hilfreich, dass ich mich damit als Lektorin auskenne, aber letztlich hat einfach unser Konzept überzeugt.

Wie lange hast du an dem Buch gearbeitet?

Von der ersten Idee mit Michèle bis zum Erscheinen ist etwa ein Jahr vergangen. Der konkrete Schreibprozess hat ungefähr fünf Monate gedauert.

Gab es spezielle Herausforderungen?

Es war anfangs nicht so einfach, das gemeinsame Schreiben zu organisieren. Wir mussten Fragen klären wie zum Beispiel „Wie teilen wir die Texte auf? Mit welchem Tool koordinieren wir das? Wie bringen wir Ideen in die Texte der anderen ein?“ Aber wir haben schnell unser eigenes System gefunden, das wir auch für das zweite Buch und unsere Plattform www.mamafuersorge.com weiterhin nutzen.

Was hat besonders Freude gemacht?

Zu sehen, wie nach und nach alles ineinandergreift. Wie Gedanken Form annehmen, wie wir uns gegenseitig ergänzt haben. Oft hat die eine noch eine Idee zum Text der anderen beigesteuert, die ihn richtig rund machte. Es war bereichernd, gemeinsam zu schreiben.

Wie fühlt es sich an, das Werk nun in den Händen zu halten?

Lektorin und VFLL-Kollegin Katharina Spangler

Auch ein Jahr nach Erscheinen immer noch etwas surreal. Irgendwie war es die logische Konsequenz und dann doch etwas Außergewöhnliches. Als die ersten Exemplare bei mir ankamen, habe ich mich ein paar Tage lang nicht getraut, darin zu blättern, aus Angst, direkt auf einen Fehler zu stoßen. Die Sorge war aber unbegründet.

Interview: Katja Rosenbohm
Beitragsbild: Katharina Spangler, (c) privat
Porträtbild: Katharina Spangler, (c) Claudia Holzinger

Katharina Spangler/Michèle Liussi: Die Klügere gibt ab. Verantwortung teilen, Erschöpfung vermeiden. Dein Weg zu mehr Mamafürsorge, humboldt Verlag 2022, 224 Seiten, Softcover, 18,00 Euro, Hannover, ISBN 978-3-842-61666-0.

Das Buch beim humboldt Verlag

Das Buch ist außerdem über den Buchhandel und online z. B. im Autorenwelt-Shop erhältlich.

Weitere Infos auf der Website der beiden Autorinnen

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Katharina Spanglers Website und Profil im VFLL-Lektoratsverzeichnis

Weitere Bücher von VFLL-Kolleginnen und -Kollegen:

„Deutsche Geschichte aus einer ungewöhnlichen Perspektive erzählen“ (2023)
„Wir haben doch alle unsere Schrammen“ (2023)
„Ironischerweise ekele ich mich schrecklich vor Adern“ (2022)
„Der Krieg in der Ukraine hat meinen Krimi quasi überrollt“ (2022)
„Ich wusste nicht, dass ich damit ein Nischenthema abdecke“ (2022)
„Die Erwerbsarbeit hatte natürlich Vorrang“ (2022)
„Wir konnten alles so gestalten, wie wir das wollten“ (2022)
„Der Verlag hat mir beim Inhalt freie Hand gelassen“ (2022)
„Kinder – wie Erwachsene – lieben Räubergeschichten“ (2022)
„Als Lektorin habe ich es unglaublich genossen, meinen Text lektorieren zu lassen“ (2021)